Auf den Spuren des Lehms. 9.-17.Okt. 2018

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Samstag, 13.Okt.2018

Am Vormittag wandern wir vom Hotel ins Nachbardorf und machen eine Führung durch die dortige Kasbah. Wir spazieren durch die intensiv bewirtschafteten Gärten wieder hinauf auf die Straße, irgendwo wird es ein Mittagessen geben. Denn wir müssen fit sein für das Highlight des Nachmittags: per Sondergenehmigung dürfen wir die Solaranlage NOOR ("Licht") besuchen.

Die süddeutsche Zeitung hat dazu im Dez. 2016 geschrieben: "In der Wüste entsteht das größte Solarthermie-Kraftwerk der Welt: Die Anlage mit einem futuristischen Turm in der Mitte kann sogar nachts Energie liefern." Die Weltbank schätzt die Gesamtkosten auf 2,677 Mrd. USD (Stand 2015). Es gibt 4 Ausbaustufen, wir werden sehen.


Dann geht es den Flusslauf der Draa entlang nach Süden. Wir gelangen vorerst in ein nahezu vegetationsloses Gebirgsmassiv, den Djebel Sarho. Der Fluss hat hier tiefe Täler eingeschnitten. Dort, wo die Draa das Gebirge hinter sich lässt, liegt Agdz mit den vielen Dattelhainen und ganz in der Nähe das Dorf Tamnougalt, in dem wir wahrscheinlich zwischen alten Lehmmauern übernachten werden. Abends treffen wir Hassan, der uns erzählen wird, warum er seinen Job aufgegeben hat, um die Familienkasbah aus dem 15. Jhdt. im letzten Moment zu retten. Heute ist er Lehmbauspezialist, arbeitet in Austausch mit einer deutschen Universität, die vor Ort auch Lehmbaukurse anbietet. Die Kasbah gilt als gerettet. Hassan hat ein Museum eingerichtet und bietet Besichtigungen an.

 

Sonntag, 14. Okt. 2018

Hassan führt uns durch die Kasbah seiner Familie und durch das historische Dorf. Heute haben wir Gelegenheit zu einer Wanderung in dieser "lehmbewehrten" Gegend, durch Dattelhaine, am Fluß entlang, zum Dattelmarkt von Agdz, je nach Lust und Laune.

 

Montag, 15.10.

Vormittag fahren wir wahrscheinlich mit Hassan zu einer nahen Kasbah, und dann geht es auf die kurze, schöne Fahrt nach N´Kob - s. das Foto oben. Wikipedia meint: "N’Kob ist die Stadt Marokkos mit den meisten Lehmbauten – man spricht von 45 oder gar 52 noch halbwegs intakten Bauten dieser Art." Hier kann man eine ganze Weile herumwandern, und das werden wir auch tun. Wir essen und übernachten am Ortsrand bei Hussein.

 

Dienstag, 16.10.

Nach dem Frühstück freuen wir uns auf eine wunderschöne Fahrt nach Telouet. Zuerst geht es wieder nach Ait Benhaddou und dann eine erst seit wenigen Jahren ausgebaute Straße direkt nach Telouet. diese Strecke gehört zu den schönsten, die ich kenne. In der lange abgelegenen Gegend ohne ordentliche Fahrstraße wurden sie bewahrt, viele Lehmdörfer am Fluß entlang, zwischen den sorgsam bearbeiteten Feldern, vor roten, grauen, gelben Felsen. Wir übernachten bei Ahmed im Atlasgebirge, sind nun im Gebiet der Steinhäuser, der Schnee ist nicht weit weg.

 

Mittwoch, 17.10.
Aziz wird uns zur und durch die Kasbah Telouet führen. Als Abschluß ein ganz anderer Eindruck... Mit einem Spaziergang durch das alte Dorf wird es auch schon Zeit, Richtung Flughafen zu fahren, durch unterschiedlichste Landschaften. Autofahren ist in Marokko immer ein Erlebnis. Und dann heben wir um 16.30 Uhr ab zu heimatlichen Gefilden, ganz sicher voll mit neuen Eindrücken.
Ich werde noch eine Woche dortbleiben, und wer will, kann mitkommen in die Wüste. Ich werde dort ein Projekt besuchen: einen "Neo-Farmer in der Wüste" mit Wohnhaus - noch ein Rohbau - und ganz neuer Tröpfchenbewässerung über Brunnen und ein großes Wasser-Auffangbecken. Ja, das geht, Ackerbau in der Wüste, ist alles eine Frage des Wassers. So können Menschen, die nirgends lieber bleiben wollen als in der Wüste, dies auch tun. Nebenan führt der Bruder, mit dem ich seit bald 20 Jahren zusammenarbeite, ein wunderschönes Camp, da können wir wohnen. Und wer will, läßt sich noch weiter rausführen in die Wüste, mit Hilfe von Kamelen, und kann unter dem Sternenhimmel übernachten. 

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Verlängerungsmöglichkeit in der Wüste

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