Goa wird immer wieder gewählt als private Verlängerungswoche zu einer unserer Indientouren. Das heißt nicht, daß wir nicht alle gemeinsam einmal nach Goa aufbrechen könnten! Wie auch immer:
Goa eignet sich für Indieneinsteiger, die einen Kulturschock fürchten, habe ich einmal gelesen. Dies mag der Fall sein. Goa war lange Zeit eine portugiesische Kolonie, und das sieht und merkt man
noch heute. Wunderschöne, halbverfallene Villen auf dem Land und die Architektur in den Städten zeugen von der eigenartigen Mischung verschiedener Baustile. Die Menschen sind etwas wohlhabender,
es geht geruhsamer und gemütlicher zu. Ich habe mich im mittleren Teil von Goa sehr wohl gefühlt, fernab von den ganz großen oder sehr luxuriösen Touristenhotels, die anstelle von Dörfern die
Südküste beherrschen.
Nach Goa kommen die Inder, die sich einen Urlaub leisten können, und man kann immer wieder Großfamilien beobachten bei ihrem ersten lautstarken und begeisterten Besuch am Meer. Kein Wunder: palmenbestandene weiße Sandstrände, Strandrestaurants mit einem breiten Angebot an Meeresfrüchten, Tempelanlagen, Märkte, die schöne kleine Stadt Panaji, viele Wandermöglichkeiten erlauben in dieser Gegend beides, Erholung und Entdeckungsreisen.
Ein Ausflugsziel wird wohl der berühmte uralte Hippiemarkt am Strand von Anjuna sein. Er findet immer mittwochs statt. Der Aufenthalt dort ist ein faszinierender Tag, der mit der Anfahrt per Boot
beginnt. Der Markt liegt weit entfernt von einer Ortschaft, und Verkäufer aus ganz Goa kommen hier zusammen. Händlergruppen aus Tibet und Kashmir bieten ihre schönen Waren an, daneben jene aus
allen Teilen Indiens, und dazwischen findet man sie tatsächlich vereinzelt noch, die Hippies, die seit Jahrzehnten hier hängen geblieben sind. Sie waren es angeblich, die mit dem Anbieten von
Teilen ihres eigenen Reisegepäcks den Markt begründeten.
Wer sich ausruhen will, befindet sich ja schon am Strand – und weiter entfernte Strandabschnitte suchen hat keinen Sinn, denn man wird doch nie völlig ungestört sein können – und vielleicht auch
nicht wollen. Denn immer wieder kommen Frauen meist aus Gujarat vorbei, allein oder zu zweit. Sie wissen, dass ihre prächtige traditionelle Kleidung Aufsehen erregt. Das Gespräch, die
Fotoerlaubnis nutzen sie dazu, ihre Waren aus einem Tuch auszuwickeln und anzubieten, meist ist es Schmuck. Oft setzten sie sich für ein Gespräch in den Sand, und wir haben mit ihnen viel
gelacht. Daran erinnere ich mich heute noch gern.
Also, ob allein oder zu mehreren: auf gehts, es wird nicht langwilig werden!