Im Kathmandu-Tal. Nepal.

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Tagebuch von Sonni

Kathmandu - ein klingender Name, allein schon eine Reise wert. Kathmandu - lebendig, laut, bunt und so ganz anders gehört ganz sicher zu meinen Lieblingsstädten. Zugegeben, manche sehen das anders.


Rundum im Kathmandu-Tal sind eine ganze Reihe von Städten und Stätten mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten zu finden. Dazu die herrliche Landschaft mit den alten Dörfern, den Reisfeldern, die Aussicht auf die Bergkette des Himalaya.

Daraus ergab sich das Konzept für unsere Reisen, zuletzt 2011: zu Beginn bleiben wir zwei Tage in und um Kathmandu. Dann verbringen wir die restlichen Tage in einem alten Dorf, in Dhulikel. Von hier aus machen wir Besichtigungen, von hier aus wandern wir, von hier aus genießen wir den Blick auf die Himalayakette, und hier erhalten wir einen Einblick ins Dorfleben. Es ist selten, dass man in einem Land von einer Station aus so viel unternehmen kann. Deshalb wählte ich bei der ersten Tour nach Nepal nach wirklich langen Überlegungen die Variante des langen Aufenthaltes in Dhulikel. Schön, einmal auch irgendwo anzukommen und lange zu bleiben, ohne nomadisch von Ort zu Ort zu ziehen, obwohl natürlich auch das seine Reize hat. Der Ablauf hat sich nun zwei mal bestens bewährt. Ich bin ganz sicher, dass wir diese Art von "weniger ist mehr" intensiv genießen werden.


In und um Kathmandu (2.-5. Tag):

Landung in Kathmandu. Vielleicht haben wir noch die Möglichkeit, um einen ersten Bummel durch die Stadt zu machen. Zwei weitere Tage verbringen wir hier in der Stadt und um die Stadt.

Allein auf den Stufen eines Tempels am Durbar Square habe ich viel Zeit verbracht und das bunte Bild auf mich wirken lassen: Tempel, der Königspalast, Gemüsehändler, Souvenirverkäufer, beeindruckende Sadhus (heilige Männer) mit langen Haaren, Tiere bevölkern den Platz. Der Durbar Square ist ein alter Palastbereich. Wir finden vielen Höfe und Nebengebäuden, Tempel, Gartenanlagen, Statuen. Vielleicht sehen wir auch die Kumari am Fenster Audienz halten, die prominenteste der Kind-Göttinnen dieser Gegend. Sie lebt nahezu ausschließlich im 1.Stock ihres Palastes in großer Isolation, wird bei den wenigen Ausflügen getragen, um nicht den schmutzigen Boden berühren zu müssen. Die Kumaris sind bis zu ihrer Geschlechtsreife im “Amt“, erhalten dann vom Staat eine Art Pension. Sie heiraten selten, da eine ehemalige Kumari als Ehefrau Unglück bringen soll.

Beim Bummel durch die große Altstadt von Kathmandu ist es vorzuziehen, sich im wahrsten Sinne des Wortes zu verirren, einfach treiben zu lassen. Früher oder später fährt man eben mit einem der Minitaxis wieder an einen bekannten Ort. Man trifft auf viele Szenen, die dörflichen Charakter haben, zB immer wieder auf kleine Gemüsemärkte. Als ich zur Zeit der Reisernte in Kathmandu war, war in vielen Innenhöfen dasselbe Bild zu sehen, und das mitten in einer Großstadt: Berge von Reis lagerten in der Mitte, der von den Hüllen getrennt werden sollte. Der letzte Vorgang war, etwas Reis in eine große geflochtene Schale zu geben und diesen in die Luft zu werfen, damit der Wind die leichten Hüllen forttragen konnte.

Leider ist Kathmandu auch bekannt für seine Luftverschmutzung. Auch wenn es sich hier anders als in manchen Großstädten gut leben lassen würde, kehren wir deshalb der Stadt bald den Rücken.

Wir werden an den zwei Tagen in Kathmandu je einen Halbtag in der Stadt verbringen und einen Halbtag außerhalb, in der Nähe, ebenso am letzten Tag, wenn wir nach Kathmandu zurückkehren. An diesen Tagen werden wir wahrscheinlich folgende Ausflüge in die nahe Umgebung von Kathmandu machen:

Patan: unzählige Klöster und Tempel geben der Stadt ihr Gepräge. Allein über 150 ehemalige buddhistische Klöster werden heute als Wohnhäuser verwendet. Der Bagmati River fließt am Rande der Stadt – bei meinem letzten Besuch an seinem Ufer gerade eine beeindruckende Verbrennungszeremonie im Gange, die mir genau erklärt wurde.

Svayambhunath: dieser Stupa liegt westlich von Kathmandu auf einem Hügel und gilt als älteste religiöse Stätte des Tales. Er ist umgeben von Rasthäusern, Souvenirläden und tibetischen Klöstern, die Atmosphäre ist sehr speziell.

Pashupatinath: hier befindet sich das bedeutendste hinduistische Heiligtum, dem Gott Pashupati geweiht. An den Stufen zum Wasser, den Ghats, nehmen Gläubige ihre rituellen Waschungen vor und beten. Verbrennungszeremonien finden statt. Gläubige besuchen die vielen Tempel und passieren zuvor die Straße der Bettler, die rechts und links sitzend die ihnen zustehenden Almosen erwarten, Geld oder auch Nahrungsmittel. Über 60 Votiv-Linga-Tempelchen am anderen Flussufer sind nicht nur Wohnort unzähliger Affen, sondern auch von Sadhus, heiligen Männern, die hier mehr oder weniger heilig auf oft kuriose Art Aufmerksamkeit erregen und Fotogeld kassieren. Meine Eindrücke dort gehören sicher zu den tiefsten, die ich von Nepal mitnehmen konnte. Hier habe ich viel Zeit einfach nur mit Zusehen verbracht.

Bodnath: diese Stupa ist der größte Sakralbau der Gegend: er misst 40 m in der Höhe und im Durchmesser. Sicher haben Sie schon irgendwann ein Bild davon gesehen mit dem Augenpaar von Buddha auf goldenem Hintergrund.

In und um Dhulikel (5.-14. Tag):

 

Es geht nach Dhulikel, nur 30 km von Kathmandu entfernt, hervorragend geeignet als Stützpunkt im Kathmandu-Tal.

Das Gebiet mit seiner ländlichen Umgebung eignet sich für eine ganze Reihe schöner Wanderungen, zB zu einer alten Tempelstadt oder einem abgelegenen buddhistischen Kloster - die Klänge dort höre ich noch heute. Hier traf ich einen alten Mönch, der sich an seine zwei übereinandergesetzten Brillen gewöhnt zu haben schien. Bei längeren Wanderungen begleitet uns Eshor .

Wir wohnen in einer Lodge, von der aus jedes Zimmer eine Fensterfront zum Himalayagebirge hat. Vorhänge offen lassen und aufwachen mit diesem Blick vor Augen - wunderbar. Auch das Essen ist dort sehr gut, ebenso die Fürsorge. Unvergessen mein riesengroßer Schreck, als ich mich im Winter ins Bett legen wollte: ich spürte etwas Warmes unter der Bettdecke, mein Weltmeistersprung aus dem Bett war sehr sportlich. Es war nur eine Wärmeflasche, die man mir netterweise unter die Bettdecke gelegt hatte...

Auch als Ausgangspunkt für Ausflugsfahrten eignet sich Dhulikel, zB Richtung Norden oder Richtung Süden (Godavari – botanischer Garten), dazu werden wir aber wohl nicht kommen. Wie auch immer: ins wunderschöne alte Dorf Panauti werden wir sicher wandern, ebenfalls nach Namobuddha, vielleicht nach Nala, Tamang oder Nagarkot. Es ist auch wirklich „relaxing“, nur im Garten unserer Lodge zu sitzen und die Berge zu bewundern oder "ziellos" in der Gegend herumzustreifen.

Besichtigung von Dhulikel: Dhulikel ist eine kleine, alte Newar-Stadt, deren früherer Reichtum heute noch sichtbar ist. Man hat eher den Eindruck, in einem Dorf zu sein, und ist immer wieder erstaunt über die hohen, prächtigen Bürgerhäuser im Zentrum, reich verziert mit Holzschnitzereien. Hier kann man lange herumwandern und Häuser, Plätze, Tempel bewundern.

Neben diesen architektonischen Juwelen ist das besondere an Dhulikel seine Lage. Es eröffnet sich ein unvergleichliches Panorama, man sieht das Gebiet des Langtang, des Helambu und bis zum Makalu, ein langes Gebirgsband des Himalaya, besonders am Morgen zum Greifen nah. Eineinhalb Kilometer außerhalb des Dorfes liegt auf einem Hügel der Kali Tempel, ein Platz mit besonders schöner Aussicht.

In Dhulikel gibt es auch seit einigen Jahren eine Besonderheit, ein Krankenhaus, gebaut und eingerichtet über österreichische Privatinitiative. Der überaus engagierte leitende nepalesische Arzt Ram Shresta wurde in Österreich ausgebildet. Die Bevölkerung hat viel an Eigenleistung beigetragen, so auch die nötigen Grundstücke gespendet. Ich durfte vor über 10 Jahren bei der Eröffnung dabei sein. Ich sah, wie ein Mann mit späterer Diagnose Hirnhautentzündung die letzte Strecke per Auto gebracht wurde - zuvor hatte ihn seine Familie in einem Dreitagesmarsch aus den Bergen heruntergetragen. Wer will, kann das Krankenhaus besichtigen. Ich würde mich auch freuen, Andrea wieder zu treffen, die österreichische Frau von Ram.

Besuch bei der Familie von Eshor. Ich kenne Eshor seit vielen Jahren. Er wohnt mit seiner Familie außerhalb von Dhulikel an einem Abhang. Täglich bringt er seinen kleinen Sohn zu Fuß ins Dorf, damit dieser in den Kindergarten/Vorschule gehen kann - wichtig für den späteren Start ins Leben, meint er. Es war berührend letztes Mal, von Eshor Einblicke in sein Leben zu erhalten - und lustig, was haben wir mit seiner Mutter gelacht, ganz ohne gemeinsame Sprache. Wir brauchen für die schöne Wanderung zu Eshors Haus und retour samt Teetrinken einen halben Tag.

 

Tagesausflug nach Bhaktapur: Nach der vorwiegend buddhistischen Stadt Patan besuchen wir mit dem nahegelegenen Bhaktapur eine vorwiegend hinduistische Stadt, die drittgrößte im Kathmandu-Tal. Mit deutscher Hilfe wurde versucht, das historische Stadtbild zu erhalten, und man sieht sich wirklich in einer anderen Zeit in dieser nahezu intakten mittelalterlichen Stadt. Plätze prägen das Stadtbild, am berühmtesten wohl der Durbar Square mit dem alten Königspalast und der großen Tempelanlage. In Bhaktapur kann man viel Zeit verbringen, mit Besichtigungen und indem man einfach herumwandert, vorbei an den zahllosen kleinen Tempeln und Schreinen und den bunten Bildern nepalesischen Alltagslebens.

 

Auf Wunsch Himalaya-Rundflug: hab ich noch nie gemacht, soll aber sehr beeindruckend sein.

Wanderung von Dhulikel nach Namobuddha: zuerst kommen wir zum Aussichtspunkt beim Kali Tempel, dann geht ca. eine halbe Stunde lang etwas bergab zum Dorf Kavre. Von hier geht es weiter zum Dorf Phulbari, Teepause... Nach ca. drei Stunden 'Wanderung sehen wir ein tibetisches Kloster auf einem Hügel und die Stupa Namobudha direkt darunter. Hier ist ein wichtiges Ziel für Tibetische Pilger, und dementsprechend gibt es auch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um zu essen und Pause zu machen. Dann lassen wir uns auch die Legende von Budha und dem Tiger erzählen. Dann müssen wir noch unbedingt die 10 Minuten zum großen Kloster hinaufgehen. Diese Wegstrecke dauert ungefähr drei Stunden Gehzeit

Retour gehen wir wahrscheinlich , wenn unser Wanderguide uns so führt, einen anderen Weg über Sanku und Batase, oder wir kommen ein andermal hierher. Sankhu war einmal ein wichtiger Posten an der Handelsstrasse zwischen Kathmandu und Lhasa, und man sieht immer noch den alten Reichtum. Der wichtigste Grund hierherzukommen ist jedoch der Vajrayogini Tempel, über dem Tal, umgeben von alten Bäumen, in denen sich Affen wohlfühlen, ein Ort der Ruhe. Kein Wunder, dass man ruhig ist, wenn man ihn erreicht hat, denn der Aufstieg über all die Stufen ist nicht ohne... Ab hier nehmen wir den Bus, falls wir von Namobudha gekommen sind.

 

Wanderung von Dhulikel nach Panauti: die kleine Stadt Panauti war früher Knotenpunkt wichtiger Handelsrouten mit einem Königspalast als Zentrum und sehr vielen Tempeln und Schreinen. Einige davon gehören zu den ältesten Tempeln in Nepal. Der dreistöckige Shiva-Tempel im Zentrum wurde beispielsweise 1294 erbaut. Heute ist es ruhig in Panauti. Mit französischer Hilfe wurde vieles restauriert, und es ist schön, Zeit zu haben, herumzuwandern und die Atmosphäre dieses früher wichtigen Ortes zu spüren. Südöstlich bieten sich schöne Spaziergänge an zwischen Terrassenfeldern, Hügeln, Dörfern. Wahrscheinlich bleiben wir so lange in Panauti und Umgebung, daß wir mit dem Bus zurückfahren.

 

Fahrt von Dhulikel zur tibetischen Grenze (ein Weg 83 km): zuerst geht es hinunter ins Panchkhal-Tal, mit wunderbarem Blicken auf den Himalaya. Über Dolalghat und Barabise geht es wieder hinauf nach Kodari, dem Grenzort. Auf der Freundschaftsbrücke nach China wird traditionellerweise ein Foto gemacht. Im März/April blühen die Rhododendren - davon gibt es in Nepal über 30 Sorten , die teilweise baumhoch werden. Diese Bilder sind mit unvergeßlich. Auch alle möglichen anderen Pflanzen blühen um diese Zeit vor dem Monsun, ich erinnere mich an unzählige Kugelprimeln und Orchideen.

 

Wanderung von Dhulikel nach Nargakot: nach 4 km kommen wir nach Banepa (ev. per Bus/Taxi). Auch Banepa war ein wichtiger Handelsknotenpunkt. Es ist schön, in den Gassen herumzuwandern und die vielen Tempel zu bewundern. Weiter geht es zu Fuß 3 km nach Nala (Baghwati Tempel!) und dann nach Nargakot (ab Banepa 3,5 Stunden). Nagarkot hat als Ort nicht viel zu bieten, ist nur dafür berühmt, gemeinsam mit Dhulikel die schönsten Ausblicke auf die Himalaya - Gebirgskette zu bieten. Retour auf Wunsch motorisiert. Möglicherweise machen wir es auch umgekehrt: hin per Auto, retour zu Fuß. Man würde zwar glauben, daß geübte Wanderer beide Strecken zu Fuß schaffen. Dabei vergißt man aber, dass es auf der Strecke so viel zu sehen gibt. Es ist schön, Zeit zu haben und die Energie dafür zu verwenden.

 

Erkunden der näheren Umgebung von Dhulikel: Gern bin ich einfach drauflosgegangen und habe die nähere Umgebung von Dhulikel erkundet, ohne besonderes Ziel, ohne einheimischen Begleiter. So bekommt man einiges mit vom Leben dort und von der Arbeitswelt. Und Zeit haben, irgendwo sitzen zu bleiben und zuzuschauen!

 

Fahrt südlich nach Godavari zum botanischen Garten: diese Tour habe ich noch nie gemacht, sie soll aber sehr schön sein. Wir besprechen vor Ort, wer was machen will. Ich hoffe, in zwischen ist auch klar geworden: neun Tage in und um Dhulikel sind nicht zu viel, sondern eigentlich immer noch zu wenig... Man kann hier so viel unternehmen, ich hab noch gar nicht alles aufgezählt.


Retour nach Kathmandu (14. Tag)

Abschied an den Plätzen, die uns beim Ankommen am besten gefallen haben. Ev. machen wir auch noch einen Ausflug in die nähere Umgebung, wenn wir beim Ankommen nicht alle vorher erwähnten Besichtigungen "geschafft" haben. Vielleicht essen wir auch bei einem Bekannten zu Abend, wenn er in Kathmandu ist - authentisch nepalesisches Essen, die ganze Familie hat mitgeholfen, uns zu verköstigen.

Der Rückkehrtag ist zwar ein Montag, aber am 1.11. ist Feiertag, ebenso wie zuvor am 26.10. in Österreich.

Wir und ich haben uns in Nepal immer sehr wohl gefühlt. Beeindruckend sind unzählige Tempel, ja Tempelstädte und die landschaftliche Schönheit, die zum Wandern geradezu einlädt. Je nach Vorlieben der Mitreisenden werden wir einen individuellen Plan zusammenstellen. Es kann auch sein, dass wir einmal unterschiedliche Pläne verfolgen und uns erst abends wieder treffen. Da vor Ort auf Wunsch Begleiter für uns sorgen, ist es problemlos möglich, auch eigene Interessen zu verfolgen.

Und was kostet das? (Stand 2011)

 

Flüge: ich mache Ihnen gern ein Angebot ab Ihrem Heimatflughafen (2011 ab 750€ - teurer, wenn man es bequemer will von den Flugzeiten her).

 

Honorar Inge Sohm: 780€ pro Person für 15 Tage im Jahr 2011 (dies includiert Reisevorbereitung, Reisebegleitung, meine Reisekosten)

Ihre Reisekosten vor Ort, zB 2011

Doppelzimmer Dhulikel ca 30 € /Person, in Kathmandu ca 15€ mit Frühstück

(Einzelzimmer 35€ bzw. 25€)

geringe Transferkosten

das Leben in Nepal, also Essen, Bus- oder Taxifahrten etc sind preiswert.

Die Gesamtkosten für diese Reise werden bei Annahme Flugpreis 900€ bis zu 2.300€ betragen incl. Essen, Trinken - ohne Souvenirs! Bei baldiger Buchung und nicht so bequem gibts deutlich billigere Flüge.

Diese Reise wird wie immer durchgeführt mit höchstens 10 Mitreisenden.

Ich würde mich freuen, wenn das Lesen dieser Beschreibung Reiselust geweckt hat!

FOTOS von Gerhard

Tagebuch von Sonni