Reisebuch der Familie Fritsche.

Reisetagebuch der Familie Fritsche - Reiseplanung Inge Sohm, einheimische Begleiter

 

TANZANIA

19. August – 13. September 2005


19./20. August 2005 FR/SA

Kurz nach Mittag verabschieden wir uns von Oma, Kater Leo und Satteins – nur ein letzter Besuch bei der Kapelle und schon sind wir auf der Autobahn Richtung Zürich. Alle sind wir schon gespannt, was uns erwartet und freuen uns auf 3 Wochen Tansania!

Mit einer kleinen Verspätung startet unsere Maschine von Zürich nach Amsterdam. Von Amsterdam geht´s weiter nach Nairobi und zu guter letzt ein kurzer Flug von Nairobi zum Kilimanjaro-Airport. Auf diesem letzten Flug können wir den Mount Kilimanjaro wunderbar bewundern – wir fliegen direkt an ihm vorbei. Das Wetter ist fantastisch und es ist strahlend blauer Himmel - das erste Fotomotiv ist gefunden!

John - unser erste Guide - wartet bereits auf uns und bringt uns in das Dorf Marangu. Zum Glück sind wir alle und auch das gesamte Gepäck gut angekommen. Unser Hotel bzw. Guesthouse wird gleich bezogen und die Betten mit einem 3-stündigen wohltuenden Nickerchen eingeweiht.

Dann brechen wir aber noch einmal auf. Gemeinsam spazieren wir zum all samstäglich stattfindenden Markt in Mamba. Noch ist es absolut ungewohnt, dass wir so im Mittelpunkt stehen und immer auffallen. Die Leute sind aber meist sehr freundlich; besonders die Kinder. Sie begleiten uns auf unserem Weg und freuen sich über den ausländischen Besuch. Auf dem Markt finden sich dann wieder viele tolle Fotomotive (für die wir aber bezahlen müssen). Wir beobachten das rege Treiben und gewöhnen uns langsam daran, ein Mzungu (=Weisser) zu sein.

Wir nehmen noch ein Mittagessen zu uns bevor wir uns über Bananenplantagen wieder zu unserer Herberge zurückbegeben. Inzwischen haben sich interessante Gespräche mit John ergeben, was dazu führt, dass wir den Tag mit einem gemeinsamen Kilimanjaro-Bier ausklingen lassen und das Programm für den nächsten Tag besprechen - John´s Vorschläge klingen sehr viel versprechend!


21. August 2005 Doris Geburtstag SO

Wir stehen früh auf und brechen gleich nach dem Frühstück auf zur Kirche. Dort erleben wir eine lutherisch-evangelische Sonntagsmesse! Auch können wir die anschließende „Versteigerung“ im Freien mitverfolgen. Wir lernen den Pastor kennen und erfahren beim gemeinsamen Tee-Trinken mehr über die Geschichte und den Bau der Kirche sowie von der deutschen Einwander-Familie Althaus (~1880). Diese Familie hat sowohl beim Bau der Kirche als auch bei der Errichtung des Kindergartens wesentlich mitgewirkt. Bis heute unterstützt die Familie Althaus die Pfarre (kleines Detail am Rande: Mama hat heute Geburtstag - wie auch Dorothea Althaus – die erste Auswanderin der Familie Althaus)

Anschließend gehen wir zu Fuß weiter. Die Landschaft hier ist sehr fruchtbar und erinnert ein wenig an zu Hause, denn alles ist grün und immer wieder hört man Wasser plätschern. Über Lehmwege gelangen wir zu einem wunderschönen Wasserfall. Dort legen wir eine kurze Rast und genießen die schöne Landschaft. Dann gehen wir weiter, wieder auf schmalen Wegen durch Bananenplantagen und „Dörfchen“ zu einem kleinen Souvenirshop. Wir lernen auf dem Weg John´s Sohn Caspar (6 Jahre) kennen.

 

Später gelangen wir zu einer Schmiede, wo wir miterleben können, wie Speere hergestellt werden - komischerweise Speere der Maasai; und das, obwohl hier die Chacas wohnen und aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit nicht besonders gut auf die Maasai zu sprechen sind. Die Vermutung, dass dies nur eine Show für Touristen ist, liegt sehr nahe.

Aber wie auch immer. Wir finden es trotzdem beeindruckend; brechen nach einiger Zeit aber wieder auf. Noch ein letzter Halt bei einer jener Hütten, die untergraben war (unterirdisch gibt es mehrere Räume) und in der Vergangenheit als Versteck vor den Maasai gedient hatte ; bevor wir eine Mittagspause einlegen.

Auf dem Heimweg führt uns John noch an einer Bananen-Bier-Bar vorbei. Stolz besorgt er uns einer der beliebten Maße Bananen-Bier. Papa, David und ich kosten davon, müssen es aber bei einem Schluck belassen. Dieses Bier ist absolut ungenießbar! Und der Blick hinter die Bar in eines der Fässer – naja, wir lassen´s definitiv bleiben!

Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück im Hotel, spielen Karten und tratschen ein bisschen. Ein typisch-afrikanischen Abendessen mit Koch-Bananen und Fleisch mit Gemüse wird uns wenig später serviert.

Der Tag endet in einem (für manche feucht-) fröhlichen Abend mit viel Gesang. Wir sitzen im Innenhof des Hotels. Ein paar Einheimische haben sich zu uns gesellt und überzeugen uns von ihren Gesangskünsten. Aber auch wir versuchen unser Bestes und zeigen, was in Österreich gesungen wird. Zu unserer Verwunderung ist ihnen „Von den blauen Bergen kommen wir“ bekannt, aber auch Lieder wie „Bruder Jakob“, „Ihr Kinderlein Komment“, „Stille Nacht, Heilige Nacht“ werden in Tansania gesunden.

Um 23:00 Uhr schaffen wir es dann aber trotzdem uns von der lustigen Gesellschaft zu verabschieden und fallen todmüde ins Bett.

 

22. August 2005 MO

Gemütlich frühstücken wir um halb Neun. Dann aber haben wir es eilig. Heute ist nämlich wunderschönes Wetter und der Kilimanjaro zeigt sich ohne jegliches Wölkchen - eine echte Seltenheit. Natürlich nutzen wir die Chance und machen Fotos. Der Mount Kilimanjaro ist wirklich beeindruckend; ragt er doch wie aus dem Nichts fast 6000 m aus der Erde.

Dann organisiert uns John als Abschlussprogramm eine Fahrt zum „Kilimanjaro – Check-In“ (oder wie das dort heisst). Dort erleben wir den klassischen Tourismus. Viele einheimische Männer warten auf ihren nächsten Job, als Gepäck-Träger oder Koch; helfen den oft absolut unsportlichen und unerfahrenen Touristen ihr Ziel – den Gipfel zu erreichen. Ein oft riskantes Unterfangen; wie uns John erzählt. Die Touristen scheint dies aber nicht abzuschrecken. Und für die Einheimischen sind die Expeditionen eine wichtige Einnahmequelle.

Wir fühlen uns inmitten dieses Szenariums von Organisation eines Kilimanjaro-Tripps nicht sehr wohl und machen John den Vorschlag schon mal vorzugehen. Und so marschieren wir bergab, genießen die Landschaft und den Ausblick auf den noch immer wolkenlosen Kilimanjaro. Kinder in Schuluniformen begleiten uns zeitweise und freuen sich wahnsinnig über Buntstifte, die wir ihnen schenken.

Irgendwann taucht John mit dem Bus auf. Ein letztes Foto und schon fahren wir weiter bergab und schließlich auf einer holprigen Straße zu einem Aussichts-Hügel. Nur wenige Gehminuten und wir sind oben angelangt. Die Aussicht ist unfassbar! Ein unglaubliches Panorama in alle Himmelsrichtungen erstreckt sich vor uns. Einfach herrlich!

Wir verweilen eine Weile und lassen die Landschaft, die Aussicht, einfach alles auf uns wirken. Ein wunderschöner letzter Eindruck vom Gebiet um den Kilimanjaro.

Alle könnten wir bestimmt noch einige Zeit auf dem Hügel verbringen, aber wir haben noch die Fahrt nach Arusha vor uns. Und so fahren wir auf der gleichen holprigen Straße wieder zurück, besuchen noch kurz den Markt und holen schließlich das Gepäck im Guesthouse ab. Dann folgt die ca. 3-stündige Fahrt nach Arusha. Schnell wechselt die Vegetation von grün auf trocken und staubig. Papa und ich vertiefen uns in ein Gespräch über die bisherigen Eindrücke….

Am späten Nachmittag erreichen wir Arusha und verabschieden uns von John. Wir checken im Hotel Naaz ein; erfahren, dass uns Isaya - unser nächste Guide – schon am Vortag erwartet hatte, genießen eine feine Dusche (mit warmen Wasser!) und ein köstliches Abendessen.

 

23. August 2005 DI

Isaya taucht glücklicherweise auf und kümmert sich auch gleich um alles Organisatorische wie Essen und Wasser einkaufen, Schlafsäcke ausborgen und ein Auto mit Fahrer auftreiben. Wir packen in der Zwischenzeit unser Sturmgepäck und besuchen das Internet-Café.

Isaya lässt länger auf sich warten als vermutet, taucht erst irgendwann zu Mittag wieder auf – dafür ist alles bestens organisiert, ein Auto steht bereit und wir machen uns auf Richtung Gebiet der Maasai (nördlich von Arusha, ca 2 Fahrstunden, glaube ich).

Die Fahrt ist ein einziges Erlebnis und absolut empfehlenswert! (sofern man keinen Bandscheibenvorfall hatte oder unter Rückenbeschwerden leidet). Als wir dann unser Ziel erreichen erklärt uns Isaya, dass wir uns so ziemlich im Zentrum des Maasai-Dorfes befinden. Wir blicken uns verwundert um, denn das einzige was wir sehen ist die trockene Steppe mit ein paar Büschen und Bäumen. Was auch immer Isaya gemeint hat, für uns ist das die absolute Pampa und von Zivilisation ist hier nicht zu sehen. Außer der italienischen Holzhütte, die unsere Unterkunft für die kommenden Tage sein wird, ist hier wirklich nicht viel.

Isaya überzeugt uns aber vom Gegenteil – spaziert mit uns zu einer wenig entfernten Boma. Dort werden wir freundlich empfangen und können sogar in eine Hütte – eine sehr einfache Behausung aus Holz und Kuhdung. Draußen warten dann schon die Kinder auf uns – wir sind eine wahre Attraktion - manche der Kinder haben noch nie Weiße gesehen. Sie berühren uns immer wieder an den Händen und stellen erstaunt fest, dass wir uns nicht angemalt haben. Diese Begegnung beeindruckt uns sehr! Einfach unbeschreiblich!

Wieder zurück bei unserer Holzhütte treffen wir auf eine Gruppe Deutscher, die gerade eine 3-Tages-Safari gemacht haben. Wir plaudern ein bisschen.

Nach dem Abendessen gesellt sich Isaya zu uns. Er ist eine echt beeindruckende Person. Schon sein Erscheinungsbild an sich, beeindruckt sehr. Isaya erzählt uns von den Maasai, wie sie früher gelebt haben, aber auch wie sich ihr Leben langsam verändert. Auch über die Problematik der Bildung wird gesprochen. Langsam werden wir aber müde und nach und nach ziehen wir uns in unsere Nachlager zurück.

 

24. August 2005 MI

Kurz nach Sonnenaufgang sind wir alle munter. Das Frühstück wird schon serviert (vorzüglich!). Während wir essen, werden bereits zwei Kamele für uns gesattelt.

Mit diesen beiden Kamelen, Isaya und zwei Begleiter bewegen wir uns wenig später Richtung Isayas Boma (ca. 45 min entfernt). Ich sitze gemütlich auf einem der Kamele und habe einen tollen Ausblick. Die Landschaft birgt eine ganz eigene Stimmung. Ich bin fasziniert und genieße den An- und Ausblick sehr.

Im „Dorf“ angekommen stellt uns Isaya seinen Onkel vor. Er ist Medizinmann und weit bekannt für seine Pflanzen- und Heilkenntnisse. Sogar von Arusha kommen Menschen mit ihren Beschwerden zu ihm. Auch er ist eine sehr beeindruckende Person – sehr großzügig und gütig. Er führt uns in eine Hütte und zeigt uns ein paar seiner bewährten Heilmittelchen.

 

Auch diese Begegnung beeindruckt uns sehr. Es führt uns aber dennoch weiter – wir bedanken und verabschieden uns und besuchen die Schule.

Sie ist neu und besteht aus zwei Klassenzimmern. Kinder können hier die 1. und 2. Klasse besuchen – bis zum Abschluss gibt es allerdings 7 Schulstufen. So müssen die Kinder nach der 2. Klasse zur nächsten Schule wechseln. Die nächste Schule ist aber ca. 2 Stunden Fußmarsch entfernt und die Kinder kommen - wenn überhaupt – nur müde und erschöpft dort an (viele Kinder verbringen den Tag lieber irgendwo im Bush mit anderen Kinder, als in die Schule zu gehen)

In der Nähe der Schule besichtigen wir ein weiteres Bildungs-Projekt. Ich bin sehr interessiert und frage Isaya über alle Aktivitäten aus.

Inzwischen sind einige von uns müde und erschöpf – die Mittagshitze schlägt zu. Wir ruhen uns im Haus des Projektes ein wenig aus, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Zurück bei unserer Hütte erwartet uns ein köstliches Mittagessen (Nudeln mit Gemüsegulasch!). Noch immer scheint die Sonne recht stark und wir legen eine Mittagspause ein.

Isaya stellt uns Ahimidiwe vor. Er ist ein sehr netter und sympathischer junger Mann und wird uns die nächsten Tage betreuen. Wir bitten ihn uns zu der gestrigen Boma zu begleiten, damit wir dort Schmuck kaufen können. Der Kauf erweist sich dann als kleines Abendteuer - es dauert jedenfalls einige Zeit, bis wir die Preise ausgehandelt haben und wieder aufbrechen können.

 

25. August 2005 DO

Heute stehe ich früher auf – ich will den Sonnenaufgang beobachten. Und es lohnt sich! Das Morgenlicht schafft eine ganz besonders Stimmung. Einfach traumhaft und einigartig!

Anschließend folgt das Frühstück mit Toast und Früchten. Und wieder machen wir uns auf den Weg – diesmal allerdings nicht mit Kamelen sondern in Begleitung von Ahimidiwe. Er kennt sich sehr gut aus und ist sehr bemüht uns alles zu zeigen und zu erklären. Nach ungefähr 2 Stunden erreichen wir unser Ziel – die Babuna-Caves (Schimpansen-Felsen). Und wie uns Ahimidiwe erzählt hat, halten sich dort gerade Maasai-Männer mit ihren Schüler auf. Die Kinder (junge Burschen ab 5 Jahren, glaube ich) werden dort – wie in einem Camp – ausgebildet. Sie lernen alles Notwendige, wie das Schlachten und Häuten von Rinder, Pflanzen- und Heilkräuter, uvm.

Nach der Besichtigung ihres Lagers machen wir uns auf den Rückweg.

Später am Nachmittag nimmt sich Ahimidiwe noch einmal Zeit für uns. Er führt uns noch mal quer durch den Bush und zeigt uns die verschiedenen Pflanzen und Tiere. Nach einer Stunde ist dieser Bush-Rundgang aber leider schon vorbei. Wir plaudern noch ein bisschen, spielen Karten und Black-Stories.

Der letzte Sonnenuntergang wird noch mitverfolgt, bevor wir das traditionelle Essen „Ungali“ zu uns nehmen – ohne Besteck, nur mit den Händen. Wir sind es nicht gewohnt so zu essen und stellen uns ziemlich ungeschickt an, was Ahimidwe und den Koch sehr amüsiert.

 

26. August 2005 FR

Heute ist ein toller aber zugleich trauriger Tag. Er beginnt zuerst mit einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem köstlichen Frühstück mit Chai-Tee und Toast mit Butter, Honig, Marmelade, Früchte - ja sogar Eier werden serviert.

Wir lassen es uns schmecken und packen anschließend unsere sieben Sachen. Heute verlassen wir die Gegend der Maasai und heute heisst es auch Abschied nehmen von der Landschaft, der Einfachheit, vom Hund „Butschi“ und – was uns am schwersten fällt – von den Leuten.

 

Zuvor aber löst Ahimidwe sein Versprechen: Ich lerne Ungali-Kochen. „Step-by-Step“ zeigt er mir den Kochablauf:

1. Wasser (ca. 1 L) zum Kochen bringen

2. Butter (ca. 1 EL) dazugeben – wenn ungesalzene Butter, dann noch ein bisschen Salz dazugeben

3. Maismehl langsam unterrühren – auf kleiner Stufe kochen

4. mit der Kelle an den Rand streichen/drücken – ca. 5 min. lang

5. dann – wenn Masse an den Rand gestrichen ist und in der Mitte eine Mulde – ca. 5 min. ruhen lassen

6. dann wieder 5 min. lang an den Rand streichen und wieder ein paar Minuten ruhen lassen

7. Dann alles in die Mitte geben und 5 min. ruhen lassen

8. Noch einmal umrühren und in die Mitte geben und ruhen lassen

9. zum Schluss einfach auf einen Teller stürzen

10. Fertig – Mahlzeit!!

Zum Schluss kann ich einem Maasai, der uns die Tage immer bekocht hat, mein erstes Ungali überreichen. Der Spaß bei diesem Ereignis – dass ein Mzungu für einen Maasai kocht – fehlt natürlich nicht.

Inzwischen ist unser Bus schon eingetroffen. Unser Gepäck wird eingeladen und wir nehmen von Allen und Allem Abschied. Nur von Ahimidiwe nicht – er begleitet uns noch zum „Arusha Nation Park“ (ehem. Hardy-Krüger-Park). Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichen wir die Pass-Station. Auf dem Weg haben wir ein paar Dörfer durchquert und sogar das Haus und Heimatdorf von Ahimidiwe gesehen.

Dann beginnt die Fahrt durch den Nationalpark. Zuerst durchfahren wir die Gegend der 7 Seen. Sie unterscheiden sich teilweise durch verschiedene Wasserbeschaffenheit. So sind manche Seen salzhaltig, andere wiederum alkalihaltig. Und je nachdem wie ist die Farbe des Wassers verschieden – mal heller, mal dunkler. Wir sehen Flamingos und andere Wasservögel, vor allem aber Giraffen und Büffel. Auch Zebras, Wildschweine, Affen verschiedenster Art & Rasse, Digdigs, Nilpferde und riesige Schmetterlinge.

Ahimidiwe ist – wie wir es eh schon von ihm gewohnt sind – sehr bemüht uns alles zu zeigen und zu erklären.

Nach den Seen fahren wir zum Ngurdoto-Krater. Auf dem Aussichtspunkt des Kraters angekommen, bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick auf die Tierherden, die sich im Inneren des Kraters aufhalten. Wir sind begeistert!

Auf dem Rückweg müssen wir dann einen ganz besonderen Halt machen, denn eine 2-3 m lange Python überquert seelenruhig die Straße. Unglaublich!

Beeindruck verlassen wir schließlich den Park und fahren Richtung Arusha. Dort müssen wir schweren Herzens von Ahimidiwe Abschied nehmen und finden uns wenig später in unserem Hotel NAAZ wieder. Als kleiner Trost gönnen wir uns eine warme Dusche.

 

27. August 2005 SA

Die Eindrücke von den Maasai sind noch sehr frisch, dass wir noch nicht so richtig auf die bevorstehende Tour mit Lema eingestimmt sind. Pünktlich um 9:00 Uhr lernen wir ihn und seinen Freund Lota dann aber kennen; zwei junge Burschen in meinem Alter (22).

Der erste Halt mit unseren Guides ist bei der Travel-Tour-Organisation. Wir müssen noch ein paar Sachen buchen – wie den Dar-Express und dgl. - überlassen diese Angelegenheit aber Papa und Lema und beobachten inzwischen die Geschehnisse im Friseur-Saloon nebenan (echte Meisterleistungen werde dort vollbracht!) Anschließend gehen wir noch Wasser kaufen und wenig später sitzen wir zusammengepfercht in einem so genannten Dalla-Dalla – einem öffentlichen Bus.

 

Wir besuchen den wöchentlichen Markt – ein wenig Außerhalt von Arusha. Lema und Lota führen uns durch die schmalen Gässchen des Marktes, vorbei an den verschiedenen Ständen mit Gemüse, Früchten, und Tees. Dann spazieren wir zu Lema´s Mutter Mama-Glasness. Sie ist eine überaus freundliche und fröhliche Frau, mit einer sehr offenen und unkomplizierten Art.

Nach dem Lunch gibt uns Lema ein paar Hintergrundinformationen über Arusha, das Volk der Maasai und der Meru, sowie geschichtliche Hintergründe über Tansania. Dann wird uns gezeigt, wie früher Körner auf einem flachen Mahlstein traditionell gemahlen wurden - eine sehr anstrengende Arbeit, welche damals natürlich nur von Frauen gemacht wurde. Daraufhin folgt eine Führung durch die Kaffee-Plantage. Schließlich nehmen wir erneut im Garten Platz und Teil 2 der Kaffee-Produktion beginnt.

Gemeinsam sitzen wir später im Garten beisammen, tratschen und kosten den Kaffee. Es ist so gemütlich, dass wir beschließen länger zu bleiben als ursprünglich geplant. So machen wir bei Einbruch der Dunkelheit ein Feuer und trinken gemeinsam Lemon-Grass-Ginger-Tee (absolut empfehlenswert!!). Schließlich verabschieden wir uns aber von Mama-Lema und machen uns auf den Heimweg – natürlich wieder mit einem Dala Dala. Lema, Lota und Jacob begleiten uns bis zum Hotel. Wir beschließen noch etwas zu essen, packen unsere Sachen für morgen, eine Dusche und schon heissts: GUTE NACHT!

 

28. August 2005 SO

Lema ist pünktlich um 9:00 Uhr bei uns im Hotel. Wir lernen unseren Fahrer „Kalist“ von Duma-Explorer kennen, beladen den Jeep und machen uns auf den Weg zum Souvenir-Markt. Der Markt ist speziell für Touristen – etliche Stände mit Schnitzereien, Schalen, Schmuck, Stoffen, uvm.

Vorsichtig schauen wir uns erst um, bevor wir ans Kaufen und Preis-Verhandeln machen.

Nach 2 – 3 Stunden sind wir dann fix und fertig; das Verhandeln ist wesentlich anstrengender als vermutet. Aber dennoch, wir sind glücklich ein paar Andenken und afrikanische Kunsthandwerke mit nach Hause nehmen zu können.

Wir kaufen noch Wasser und Schokolade, bevor wir auf dem Weg Richtung Karatu sind. Ein Halt in Kiboko beschert unserem Magen schwere Verdauungs-Arbeit (die Pommes schwimmen im Öl). So ist die Rast bei einem Aussichtspunkt am Rift-Valley-Ridge eine willkommene Einladung durchzuatmen und sich zu recken und zu strecken. Natürlich nicht zu verkennen ist dabei das wunderschöne Panorama auf den Manjara National Park mit dem Lake Manjara, aber auch das Zusammentreffen der zwei Kontinentalplatten ist ein beeindruckendes Bild. Das Ganze ist in ein schönes Abendlicht getaucht - eine herrliche Farbenwelt!

Schließlich erreichen wir dann die Kleinstadt Karatu und beziehen unser Guesthouse – unsere Wahl fiel auf das „Hotel Continental“. Hier quartieren wir uns für die nächsten Tage ein und fühlen uns schnell wohl, denn die drei Frauen des Hauses sind sehr freundlich und heißen uns herzlich willkommen.

 

29. August 2005 MO

Heute stehen wir schon sehr früh auf. Um 6:00 Uhr verlassen wir von unserem Hotel und fahren Richtung Ngorongoro-Krater. Bereits nach 20 Minuten erreichen wir den Eingang zum Park. Von dort geht es auf holpriger und kurvenreicher Straße hoch (vorbei an etlichen Unfall-Fahrzeugen am Straßenrand). Draußen ist es sehr kalt und neblig. Kaum, dass wir aber den Aussichtspunkt am oberen Punkt der Kraterwant erreicht haben, zeigen sich schon die ersten Sonnenstrahlen – ein wahres Spektakel! Es scheint, als würde das Land mit den Wolken und dem Himmel verschmelzen. Die Größe des Krater ist gigantisch (16 x 20 km, ca. 600m tief)!

Langsam wird es wärmer und wir öffnen unser Jeep-Dach. Wir können schon die ersten Zebras und Gnus beobachten. Sogar der Kopf eines Gepards lässt sich für wenige Sekunden erspähen. Wenig später zeigt sich eine Art Wüstenfuchs, dann auch ein Elefant, Hyänen, Zebras und als Highlight eine Gruppe von Löwen, die gemütlich in der Sonne faulenzen.

Wir sind hingerissen von der Landschaft, insbesondere aber von der Tierwelt, die man hier so hautnah erleben kann. Unsere Stimmung ist dementsprechend gut und lässt sich auch nicht durch diverse Magen-Rebellionen trüben.

Singend kehren wir nach Karatu zurück

MBUGA ZAWANYAMA TANZANIA

YA KWANZA NI SERENGETI

NGORONGOR, MANYARA NA MIKUMIT

OH TANZANIA OYEE/HYREH!!

und

JAMBO!

JAMBO BWANA

HABRI GANI?

NZURI SANA

WAGENI! MWAKARIBISHWA

TANZANIA YETU

HAKUNA MATATA!

TANZANIA YETU HAKUNA MATAT

FRITSCHE FAMILY IN TANZANIA

HAKUNA MATATA!

„Braungedreckt“ von der Safari kehren wir zu unserem Guesthouse zurück und freuen uns mehr denn je über eine Dusche. Nach der Körperpflege besuchen wir das Kangaru-Restaurant. Dieses Restaurant hat sich schon am Vortag als gutes Lokal bewährt.

Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es dunkel. Wir sind noch im Restaurant und ich beginne Lema zu zeigen, wie man aus einer Serviette eine Blume faltet. Lema ist begeistert und versucht gleich sein Glück, faltet, streicht, drückt und wendet die Serviette, mit einer Geduld und Andacht, dass wir uns kaum das Lachen verkneifen können. Sein Anblick ist ein Bild für Götter und wir amüsieren uns an diesem Abend köstlich

Schließlich verlassen wir das Kangaru-Restaurant und der Tag endet wie immer: Müde und mit 1000 neuen Eindrücken.

 

30. August 2005 DI

Heute gehen wir den Tag geruhsam an. Wir stehen erst um 8:00 Uhr auf und nehmen im Kangaru-Restaurant ein Frühstück zu uns. Der geplante Spaziergang durch Karatu verschieben wir wegen dem schlechten Wetter und ziehen uns ins Guesthouse zurück.

Erst gegen Mittag machen wir uns auf dem Weg – wir besuchen die Gibb´s Farm, welche nur unweit von Karatu zu besichtigen ist. Das Areal dieser Farm ist riesig, unzählige Felder werden bewirtschaftet. Wir buchen eine Führung durch den Gemüse-Garten, welcher wunderschön angelegt direkt an das Restaurant grenzt. Verschiedenstes europäisches Gemüse wird angepflanzt und später im Restaurant zu köstlichen Menüs verarbeitet. Auf den ersten Blick sieht für mich alles ganz beeindruckend und toll aus, doch Lema weiss das Projekt zu kritisieren.

Trotzdem, wir gönnen uns ein Essen in der noblen Farm - eine willkommene Abwechslung zum bisherigen Speiseplan („Rice and Beef“ oder „Chicken and Chips“)!

 

Wieder zurück in unserer Unterkunft ziehen wir uns in unsere Zimmer zurück und verbringen den restlichen Nachmittag ohne weitere Aktivitäten.

Gegen Abend machen wir einen Abstecher ins Internet-Cafe und kaufen auf dem Weg Postkarten.

 

31.August 2005 MI

Wir stehen gegen 7:00 Uhr auf, frühstücken wie üblich im Kangaru-Restaurant ums Eck und fahren los zu den Bushmänner „Hazabe“ in Gorofani. Lema erzählt uns, dass die Hazabe ein sehr primitives Volk ist, welches absolut unabhängig von der Zivilisation in den Weiter der Steppe leben. Sie sind Nomaden und ernähren sich von dem, was die Natur ihnen bietet. Sie sind bekannt als hervorragende Jäger und Profis im Umgang mit Pfeil und Bogen. Etliche Male hat die Regierung Tanzanias versucht das Volk der Hazabe zu zählen, bis heute ist es ihnen aber nie gelungen. So ist die Anzahl an Hazabe´s unbekannt und kann nur grob geschätzt werden.

Auf sehr holpriger Straße erreichen und finden wir ein paar dieser Bushmänner. Leider stellt sich der Besuch als „Fake“ heraus, denn von einem Nomaden-Leben ist keine Spur oder zumindest nicht viel übrig; vielmehr kann man sehen, dass sich diese Gruppe seit längerem hier aufhalten und gut vorbereitet sind. Es widerstrebt uns, aber wir machen bei der Show mit, d.h. Feuer machen, Pfeil und Bogen schießen und gemeinsam einen „traditionellen Tanz“ tanzen. Dann kommen die Ketten und Armbänder ins Spiel, wir kaufen irgendwas, machen Fotos und verabschieden uns wieder.

Wir fahren zum Lake Eyasi – von einem See ist allerdings nicht viel zu sehen, vielmehr liegt er ausgetrocknet vor uns. Wir legen eine Rast beim Bushman Camp Site ein um unseren Luch einzunehmen. Unter den Bäumen ist es angenehm kühl und so verweilen wir noch ein wenigen und vergnügen uns mit Jonglieren.

Zurück im Hotel ist es schon Zeit zum Abend essen. Im Internet-Café-Restaurant gibt`s Pizza und Lasagne!

Später ist dann Disco. Ich selbst gehe nicht hin, bekomme aber insofern was mit, als dass in dieser Nacht das Hotel sehr gut besucht ist.

 

01.September 2005 DO

Den heutigen Tag gehen wir wieder gemütlich an. Erst gegen halb 9 stehen wir auf und besuchen zum letzten Mal das Kangaru-Restaurant.

Wir genießen den Chai-Tee und die fettigen Half-Cakes, ehe wir uns für den Aufbruch fertig machen. Bevor es aber ans Verabschieden geht, wage ich noch eine Spritztour mit unserem Landcruiser. Lema ist sichtlich amüsiert über die Gesichter der Frauen, die wir ein Stück mitnehmen und für die eine weisse Frau am Steuer ein sehr furchterregender Anblick zu sein scheint. Ich bekomme nur Bruchstücke von Lema´s Witzen darüber mit, denn ich bin vielmehr konzentriert, nicht von der Straße abzukommen und den Schlaglöchern so gut es geht auszuweichen.

Kaum zurück von meiner Fahrt beschließen Mama, David und ich der örtlichen Schule die letzten Buntstifte und Zeichenblöcke, die wir als Geschenke mitgebracht haben, vorbeizubringen. Freundlich werden wir dort empfangen. Die Sekretärin des Direktors kann uns einiges über die Schule erzählen. Sie führt uns sogar in eine der Klassen, in der gerade Unterricht stattfindet. Unfassbar, wie viele Schüler in einer Klasse sind – nur dicht nebeneinander sitzend finden alle einen Platz. Anscheinend ist das für afrikanische Verhältnisse aber ganz normal, so wird uns erzählt, dass es sogar vorkommen kann, dass 100 – 150 Schüler in einer Klasse sind. Unglaublich!

Wieder zurück von diesem Schulbesuch müssen wir uns von den netten und herzlichen Damen des Hotel Continental verabschieden. Es geht nach Kiboko (kiboko=Nilpferd) zum Kiboko Bush Camp. Nur ein kleiner Stopp beim Aussichtspunkt am Rift-Valley-Ridge (siehe So, 28.08.05) ehe wir Kiboko erreichen. Inzwischen sind wir schon wieder hungrig und kehren in das Restaurant „Safari-Park“ ein – ein wahrer Glückstreffer wie sich schnell herausstellt, denn der Besitzer und seine Frau sind sehr freundliche und überaus bemüht. Sie machen uns den Vorschlag das Abendessen zu bestellen, wir können uns wünschen, was wir wollen - auch europäische Kost. Diesen Vorschlag lehnen wir gewiss nicht ab und entscheiden uns für Spagetti Bolognese!

Im Camp angekommen beziehen wir unsere Luxury-Tents - eine Mischung aus Zelt und Haus, sehr gemütlich und nett (ganz im Gegenteil zum Geschäftsführer des Camps). Hier verweilen wir den restlichen Tag und genießen die absolute Ruhe und Stille. Erst zum Abendessen verlassen wir das Camp noch einmal. Der Besitzer des Safari Parks hat uns nicht zuviel versprochen – tatsächlich wartet ein Buffet auf aus, mit Suppe und den gewünschten Nudeln mit Fleischsauce! Herrlich!

 

02. September 2005 FR

Um halb 8 gibt´s Frühstück im Bush-Camp. Danach brechen wir gleich auf zum Manyara National Park bzw. Lake Manyara.

Dort fahren wir langsam die Straße entlang, Ausschau haltend nach Wildtieren und dergleichen. Und sie lassen nicht lange auf sich warten. Schon können wir Zebras sehen, auch Elefanten mit ihrem Nachwuchs, aber auch Büffel und Gazellen. Nilpferde finden wir dann am See. Wie üblich liegen die riesigen Fleischberge faul am Ufer. Da sind die Giraffen wesentlich eleganter. Sie stolzieren an uns vorbei und erwecken manchmal fast den Eindruck als würden sie es genießen fotografiert zu werden.

Wir machen Halt beim Museum des Parks - eigentlich nicht sehr erwähnenswert – wenn wir dort nicht eine überaus amüsante Minute erlebten. Schon der erste Eindruck bringt uns zum lachen, denn die ausgestopften Tiere sind sehr ramponiert, die Vögel beispielsweise haben teilweise fast keine Federn mehr, aber auch die Schmetterlinge und Käfer machen einen armseligen Eindruck. Als wir dann aber die Lade eines Museumstisches öffnen und ein marder-atiges Tier zum Vorschein kommt, brechen wir augenblicklich in schallendes Gelächter aus. So wie dieses Tier ausschaut, wurde es mit aller Gewalt in die schmale Lade gedrückt!

Wir unterbrechen unsere Safari für ein Mittagessen beim Safari-Restaurant, fahren anschließend aber direkt wieder zurück zum Park. Wir wollen uns die Hot Springs – heiße Quellen – anschauen. Auf dem Weg dorthin begegnen uns erneut Elefanten und Affen,…

Bei den Maji Moto Ndogo Hot Springs angekommen müssen wir bald schon schwitzen. Bis zu 40° C heißes Wasser tritt hier an die Oberfläche. Dennoch verweilen wir einige Zeit dort und betrachten die Landschaft bzw. widmen uns dem grünen Schleim, der im Wasser herumschwimmt.

Danach fahren wir zurück zum Tent-Camp, lesen, jonglieren oder genießen einfach nur die Stille. Abendessen gibt es dann wie gewohnt beim Safari-Restaurant und wie gewohnt schmeckt es wieder hervorragend.

 

3. September 2005 SA

Pole-Pole! Heute können wir uns Zeit lassen, denn es ist nur die Rückfahrt nach Arusha mit Übernachtung bei Lema geplant.

So vertiefen wir uns nach dem Frühstück in ein Gespräch über die bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen. Erst um 14:00 Uhr verlassen wir das Camp. Der Abschied fällt uns nicht schwer – jedenfalls nicht der vom Geschäftsführer. Noch ein letztes Mal kehren wir bei unserem heißgeliebten Safari-Park ein. Ein köstliches Essen und eine herzliche Verabschiedung ehe wir die 3-stündige Fahrt noch Arusha antreten. Die Fahrt vergeht wie im Flug und schon werden wir von Mama-Gladness und Lota willkommen geheißen. Lema zeigt uns stolz sein Haus, welches auch als Unterkunft für Volontäre dient. Es hat einen schönen Garten, eine große Küche, ein Wohnzimmer, Dusche und WC, sowie mehrere Gästezimmer.

Wir teilen die Zimmer ein und nehmen eine Dusche, dann spazieren wir zum wenig entfernten Haus von Mama-Gladness. Sie hat für uns gekocht – wie zu erwarten ein wunderbares Menü, welches wir bei gemütlicher Atmosphäre am Lagerfeuer zu uns nehmen. Bei einer feinen Tasse Lemon-Grass-Ginger-Tea erzählen Lema und Lota uns ein paar Geschichten über Hexen und Hexenmeister, die auf Hyänen fliegen können – sogar bis nach Indien, ein Knochen als Lenkrad, ….

Nach einiger Zeit bedanken wir uns für die Gastfreundschaft und für die Herzlichkeit, die wir bei Lema, Lota und Mama-Gladness erfahren durften. Ein weiteres Mal heisst es Abschied nehmen, denn morgen fahren wir nach Dar Es Salaam.

 

4. September 2005 SO

Schon um 5:30 stehen wir auf und schon geht alles drunter und drüber. Der bestellte Transport zur Busstation taucht nicht auf und Lema ist ganz aufgeregt, weil die Zeit langsam knapp wird.

Aber wir haben Glück. Zufällig fährt ein Auto am Haus vorbei und nimmt uns und das ganze Gepäck mit. Gerade noch rechtzeitig kommen wir an der Busstation an. Wir können uns noch von Lema und Lota verabschieden und sitzen wenig später schon im Dar-Express.

Acht Stunden dauert die Fahrt und bis auf zwei kurze Klo-Pausen fahren wir in einem durch. In Dar Es Salaam angekommen geht alles drunter und drüber. Vor dem Bus warten nämlich schon sehnsüchtig Taxifahrer und Gepäck-Träger – es ist schwer bei den ganzen Menschen den Überblick zu behalten. Schließlich sitzen wir dann in einem Taxi und fahren zum Hafen. Dort holen wir uns das Ticket für die Überfahrt nach Zanzibar und Papa bucht einen Rückflug von Zanzibar nach Dar Es Salaam für den 11. September. Wir passen in der Zwischenzeit auf das Gepäck auf.

Dann geht´s auf die Fähre und nach gut 2 Stunden Fahrt sind wir wieder am Festland angekommen. Dort wartet schon der Geschäftsführer unserer Hotels – Mister Warere – auf uns. Nur unweit vom Hafen befindet sich unsere Bleibe – das Warere House. Die Zimmer sind äußerst komfortabel und durch den arabischen Stil sehr gemütlich.

 

5. September 2005 MO

Um kurz nach 8 gibt’s auf dem Dach des Hotels Frühstück. Hier in Zanzibar ist es um wesentlich wärmer als bisher und so ist die feine Meerbrise auf dem Dach sehr willkommen und angenehm.

Der Stadtführer Mussa beginnt mit uns eine Stadtführung. Unser Weg führt durch die schmalen und verwinkelten Gassen von Stonetown zu einem großen Markt, wo es von Fleisch und Fisch bis zu Gemüse, Obst, Tee und Gewürzen alles zu kaufen gibt. Ein einziges Spektakel, was sich dort abspielt; so können wir zusehen, wie den Hühner die Köpfe abgeschlagen. Wir schauen uns das rege Treiben an und spazieren später weiter, wieder durch schmale Gassen und immer auf der Hut vor Moped- und Radfahrer, die sich hupend an einem vorbeiquetschen.

Wir schauen uns den ehemaligen Sklaven-Markt an bzw. das was übrig geblieben ist, denn heute steht an jenem Ort eine anglikanische Kirche. Nicht unweit von der Kirche besichtigen wir dann einen Sklaven-Kerker – ein Überbleibsel aus der Zeit des illegalen Sklavenhandels. Eine wirklich schaurige Vorstellung, wie in dem winzigen Verließ über 70 Menschen gefangen gehalten wurden. Mussa erzählt uns einiges über den Sklavenhandel, war Zanzibar-City doch bis 1873 das Zentrum des Sklavenhandels.

Anschließend geht es weiter zum „House of Wonder“, wo wir von dem Balkon aus eine tolle Aussicht auf die Stadt, das Theater und das Meer haben. Eine kurze Führung durch das Museum gibt uns weitere Informationen über Zanzibar.

Inzwischen sind wir müde und die Mittagshitze macht uns zu schaffen. So kehren wir zum Warere-House zurück und legen ein Mittagsschläfchen ein. Später machen wir uns aber noch einmal auf den Weg in die Stadt – diesmal aber auf eigene Faust. Das Wechselbüro und Internetcafé sind schnell gefunden, bei der Suche nach dem Kangar-Markt sind wir dann allerdings etwas überfordert. So dauert es einige Zeit, bis wir uns im Wirr-Warr der Gässchen zurechtfinden und endlich die Stände mit den wunderschön bedruckten Tücher (Kangar´s ) erblicken.

 

Der Rückweg zum Hotel ist dann eine echte Herausforderung - so ein verwinkeltes Straßensystem hat die Welt noch nicht gesehen - ein einziges Labyrinth aus dem wir erst nach einiger Zeit herausfinden.

Abends wird unser Fußmarsch durch ein tolles Essen in einem typisch-arabischen Restaurant belohnt.

 

6. September 2005 DI

Wie am Vortag frühstücken wir auf dem Dach des Hotels. Ein letztes mal, denn heute fahren wir an die Ostküste – ans Meer zur Ferienanlage „Paradise Beach“!

Die Fahrt auf die andere Seite der Insel dauert nicht länger als eine ¾-Stunde. Paradise-Beach liegt wunderschön zwischen Palmen direkt am Meer. Wir belegen 3 Bungalows. Die Geschäftsführerin – eine Japanerin oder Chinesin – scheint in Ordnung zu sein. Es ist Ebbe und das Meer ist nur weit in der Ferne zu sehen – unglaublich, wie stark man hier die Wirkung Gezeiten sehen kann!

Wir laufen ein Stück hinaus Richtung Meer, vorbei an kleineren und größeren Wasserteiche mit Seeigeln und machen es uns anschließend auf den Liegen vor den Bungalows gemütlichen. Als dann später die Flut kommt, beschließen wir das Wasser zu testen. Es ist einfach herrlich und wunderbar! Den restlichen Tag verbringen wir mit lesen und Musikhören.

Am Abend freuen wir uns schon auf das – im Reiseführer hoch empfohlene – Essen. Leider stellt es sich aber vielmehr als „Fraß“ heraus. Aber nicht nur das essen ist sonderbar; die ganze Organisation, wie man hier bedient und behandelt wird, wird immer eigenartiger.

Als unzumutbar stellen sich dann die Betten der Bungalows heraus. Sie stinken fürchterlich! Einfach grauslig!!

 

7. September 2005 MI

Wir beschließen Paradise-Beach zu verlassen – die letzte Nacht war wirklich sehr unangenehm und auch sonst ist hier nichts so, wie man es von einem halbwegs anständigen Hotel erwarten kann – eine wirkliche Zumutung.

Nur wenige Fahrminuten entfernt ziehen wir in die Ferienanlage Paje`Ndame Villaga, Bungalow B und X. Geführt wird diese Anlage Jan und Lisbeth Kastner, einem sehr netten Paar aus Schweden.

Wir machen es uns am Strand gemütlich – verbringen die Zeit mit Lesen und Musikhören und machen zwischendurch einen Spaziergang am Strand und zum Mittagessen. Wir sind begeistert vom Meer, dem Strand, den Palmen und nicht zuletzt von den vielen Muscheln.

Abends genießen wir dann ein feines Abendessen und freuen uns auf ein wohlriechendes Bett. Mit dem Rauschen des Meeres und der Palmblätter fallen wir schnell in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

 

8. September 2005 DO

Gegen 8:00 Uhr schreiten wir zum Frühstück. Gut gestärkt starten wir in den Tag. Dieser verläuft zwar alles andere als Kräfte zehrend - wir liegen mehr oder weniger am Strand und lesen – dafür genießen wir aber umso mehr. Das Meer, die Palmen, der helle Sandstrand – einfach herrlich und absolut erholsam nach den ganzen Safaris.

Das BBQ-Buffee am Abend ist dann das Pünktchen auf dem i. Wir sind hier im Paradies!

 

9. September 2005 FR

Dieser Tag startet und endet ungefähr im gleichen Schema wir der Vortag. Wir lesen, hören Musik, sonnen uns, spazieren am Strand entlang und sammeln Muscheln und gehen – sobald die Flut kommt – baden. Zu Abend dann ein gutes Essen und ab in die Heia.

 

10. September 2005 SA

Unser letzter Tag auf Zanzibar beginnt. Bis zum Mittag ist aber noch etwas Zeit. So saugen wir noch einmal alles in uns auf….

Wir verabschieden uns von Jan und Lisbeth und von Chris „The Painter“ und fahren zurück nach Zanzibar-City, zum Flughafen. Dort geht alles drunter und drüber, alles ziemlich seltsam, denn wir müssen ein siebtes Ticket kaufen – sonst startet die Maschine nicht. Aber auch was weiter geschieht ist unbeschreiblich; ich war noch nie so misstrauisch.

Aber Nichtsdestotrotz, wir starten tatsächlich irgendwann und landen Gott sei dank nach kurzem Flug auch wieder – mit beiden Flügel, allen Reifen und unserem Gepäck. Es folgt eine Taxifahrt zum International Airport of Dar Es Salaam. Dort erfahren wir, dass unser Flug gecancelt wurde. So werden wir etwas später ins New Africa Hotel gefahren – absolut luxuriös und mit allem drum und dran. Die Nacht wird hier verbracht.

 

11. September 2005 24. Hochzeitstag von Mama & Papa!!! SO

Ausgeschlafen stehen wir auf und sind gespannt, ob es schon Informationen über unseren Flug gibt. Nach dem Frühstück erfahren wir, dass der Flug aber erst morgen, 12. September um 13:00 Uhr geht. D.H. wir würden morgen erst gegen 20:00 Uhr in Amsterdam ankommen, müssten dann noch einmal eine Nacht im Hotel verbringen, ehe unser Flug von Amsterdam nach Zürich geht.

Nicht sehr glücklich über die Information, lenken wir uns ab und sehen uns die Stadt ein bisschen an – leider nichts Spektakuläres; Dar Es Salaam ist keine wirklich schöne Stadt. Im Hotel baden wir dann noch ein bisschen im Pool und besuchen sogar Fitness-Center!

Nach dem Abendessen bekommen wir von einem KLM-Vertreter die Unterlagen für unsere Weiterreise – tatsächlich geht der Flug morgen um 13:00 Uhr.

 

12. September 2005 MO

Wir verlassen das Hotel und fahren - nach über einer Stunde im Shuttle-Bus wartend - zum Flughafen (manche wollten partout ihre Telefonrechnung nicht bezahlen). Es folg Check-In, Gepäckabgabe, Passkontrolle,… das übliche.

Der 9-stündige Flug verläuft ohne Probleme; sehr angenehm sogar, denn der Flieger ist fast leer und wir können uns über mehrere Sitze ausstrecken. Der Blick hinunter auf die Sahara ist sehr beeindruckend!

Wir landen fast planmäßig und quälen uns dann durch das Flughafengelände (danke KLM!). Zum Glück finden wir uns aber irgendwie zurecht und nehmen im Shuttle-Bus Platz. Irgendwann fährt der dann auch los - allerdings nicht unweit, ca. 30 km - bis zum „nH-Hotel“. Kurz vor Mitternacht sind wir endlich da.

 

13. September 2005 DI

6:00 Uhr – AUFSTEHEN!! Ab zu Flughafen, einchecken, …… ein kurzer zweistündiger Flug und endlich

BACK in Zurich! ……………………………………………………………………………………….. BACK in AUSTRIA!!