Reiseausschreibung von 2008:
Es gibt Worte, die einen eigenen Zauber haben: Sansibar, Timbuktu und auch „der heilige Berg Kailash“. Der 6.714 m hohe Gipfel wird aus Ehrfurcht nicht bestiegen. Eine Umrundung wird nicht als sportliche Leistung gesehen, sondern ist ein hoch spiritueller Pilgerweg, das Ziel junger und alter Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung, die nach Möglichkeit auch ihre Kinder mitbringen.
Die Idee, rund um den Kailash zu pilgern, hat sich seit längerer Zeit in manchen mir bekannten Köpfen festgesetzt. Nun bin ich so weit, einen Vorschlag zu machen. Die Tour wird Niru aus Kathmandu organisieren. Er hat dort eine Firma, spezialisiert auf Trekkingtouren. Niru ist mir persönlich bekannt. Ich habe mich mit ihm in Graz getroffen, als er einen Europabesuch machte. Kunden von mir wollten uns unbedingt zusammenbringen, weil sie von ihm und seiner Arbeit so begeistert waren. Dies sind für mich wichtige Anhaltspunkte, jemandem zu vertrauen. Seitdem sind Niru und ich in Kontakt.
Ich selbst werde die Tour nicht mitmachen. Mein Mann Kuno "vertritt" mich, ist Ansprechpartner und Mittler zu den einheimischen Begleitern.
Ich legte den Termin für 2008 so, dass das eindrückliche Sagadawa Fest miterlebt wird, mehr dazu weiter unten. Die Tour mit Niru beträgt 17 Tage, inclusive einem Tag in oder um Kathmandu. Dazu kommen zwei Tage in oder um Kathmandu und auf Wunsch selbstorganisierte weitere Zusatztage rund um Kathmandu nach dem Trekking. Gesamtdasuer 23 Tage.
Aufbau der Tour: 8 Tage Trekking und Akklimatisation in bis zu 3.600 m Höhe. Bei der Kailash-Umrundung (3 Tage, 53 km) kommt man dann bis auf 4.890m Höhe.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Pilgertour rund um den Kailash zu organisieren. Seit längerem informiere ich mich darüber und überlege die Varianten. Nachdem ich mit einigen Leuten gesprochen habe, die diese Tour schon gemacht habe, habe ich ausgeschieden einen Anflug oder Rückflug bzw Anfahrt oder Rückfahrt über Lhasa. Wir werden von Kathmandu aus starten und dorthin zurückkommen. Egal wie: gemeinsam ist allen Touren, dass viele Tage lang dauernde Autofahrten nötig sind, um in das abgeschiedene Gebiet des Kailash zu kommen, und nur wenige Trekkingtage bleiben. Einzige Alternative: man macht zwei Inlandsflüge von Kathmandu über Nepalgunj nach Simikot. Leider ist diese Alternative auch empfindlich teurer, nicht nur wegen der Flüge. Die Autos müssen ja trotzdem hinfahren und für die so gewonnen Trekkingtage braucht man mehr Personal und Ausrüstung als für Autotage. Zudem dauert diese Tour 4 Tage länger. Man gewinnt dafür acht Tage Trekking ein wunderschönes Flusstal entlang, gleichzeitig auch eine wunderbare Möglichkeit der Akklimatisation in bis zu 3.600 m Höhe. Dieses Trekking ist neben der Kailash-Umrundung und dem Fest ein eigener Höhepunkt, selbst schon eine Reise wert. Alles andere macht für mich weniger Sinn.
Zum Vergleich:
Mit Auto 6 Tage Auto Hinfahrt (je 7, 8, 6, 7, 6, 5 Stunden), 3 Tage Trekking, 1Tag Rast, 3 Tage Auto zurück (je 7, 7, 5 Stunden), gesamt 13 Tage
Mit Inlandsflügen:1. Tag Flug, Besichtigungen dort, am 2. Tag Weiterflug und Beginn Trekking 4 Stunden, dann weitere 7 Tage Trekking, 1 Tag kurze Autofahrt und dann Fest am See, 3 Tage rund um Kailash, 1 Tag Ruhe am See, 3 Tage Rückfahrt (je 7, 7, 5 Stunden), gesamt 17 Tage.
Nun eine Beschreibung, die Niru geschickt hat. Ein Kunde, der mit Höhenmesser unterwegs war, hat sie auf deutsch für ihn geschrieben. Allerdings sind seine Höhenangaben im Vergleich zu anderen Quellen deutlich niedriger.
SIMIKOT / KAILASH / MANASAROVA mit dem SAGADAWA Fest in TARBUCHE
Wenige Berge in der Welt rivalisieren mit der Erhabenheit des Mount Kailash (6714 m), dem berühmten Heiligen Gipfel im westlichen Tibet. Der Kailash ist seit langem ein Objekt der Verehrung der vier großen Religionen. Für die Hindus ist es der Wohnsitz von Shiva. Es ist auch der Wohnsitz von Samvara – einer mehrarmigen, zornigen Gottheit angebetet im Chakrasamvara Tantric Zyklus des tibetanischen Buddhismus. Die Jains von Indien verehren den Berg als den Standort, von welchem der erste von ihren Heiligen abstammte, und in der alten Bonreligion von Tibet ist der Kailash der heilige neun Stockwerke hohe Swastika- (= Hakenkreuz) berg, auf den der Bonpo-Gründer Shenrab vom Himmel herabstieg. Unterhalb des Kailash breitet sich der Heilige See Manasarovar (4560 m) aus, wo ein rituelles Bad einen Pilger in Brahmas Paradies leitet, und ein Trunk seines Wassers die Sünden von hundert Leben vergibt. Die 53 km lange Kailash Runde ist der heiligste von allen Tibets Wallfahrten und das Leuchtfeuer, das die meisten Reisenden ins westliche Tibet zieht. Es wird gesagt, dass ein einzelnes Parikarma (eine Runde um den Kailash) die aufgelaufenen Sünden eines Lebens löscht, während man mit 108 Umrundungen die ewige Erleuchtung oder das Nirwana erreicht.
Tag 01, 7. Juni: Abflug in München (oder von Ihrem Heimatflughafen) um 22.40 Uhr über Doha.
Tag 02, 8.Juni: Ankunft Kathmandu um 16.05 Uhr (Zeitverschiebung). Transfer ins Hotel durch Niru und erster Stadtbummel. Am Abend erhalten Sie Tourinstruktionen und anschließend ein festliches Begrüßungsdinner.
Hier folgt eineTour- Beschreibung von Niru, die ihm ein Kunde auf deutsch geschrieben hat.
Route von Westnepal und Tibet: mit dem Saga Dawa Fest:
Tag 03, 9. Juni: Nach Ihrem Frühstück Transfer zum Inlandsflughafen, eine Stunde Flug nach Nepalgunj und Einchecken in Ihrem Hotel in Nepalgunj. Am Nachmittag eine Besichtigungstour in Nepalgunj und das Abendessen . Übernachten im Hotel.
Tag 04, 10. Juni: Eine Stunde Flug nach SIMIKOT. Anschließend sind 4 Stunden zum Camp TULING zu gehen (2295 m)
Dies ist ein kurzer Tag, Ihr Flug erreicht Simikot früh am Morgen, und Sie sind bereit, einen halben Tag zu wandern. Beginnen Sie an der Simikot Start- und Landebahn auf 2960 m Höhe, vorbei an Weizen- und Gerstenfeldern auf einem mit Cannabis und Nesseln gesäumten felsigen Pfad zu wandern, laufen Sie an den Steinhäusern des oberen Simikot und der Gemeinschaftswasserversorgung vorbei. Es sieht nicht weit aus, aber es ist ein 300 m langer Anstieg zum Gipfel eines aufgeforsteten Bergrückens, der die Stadt überblickt. Der Trek macht dann einen langen, steilen Abstieg auf einem felsigen Serpentinenpfad, der über den Dächern vom Dorf Dandaphoya auf die entgegenge-setzte Seite des Flusses Shara führt. Weiter an einem alleinstehenden Haus vorbei, dann weiter nach Tuling, auch bekannt als Majgon, ein kleines Thakuri-Dorf auf 2270 m Höhe. Es gibt einen kleinen Zeltplatz eine halbe Stunde nach dem Dorf.
Tag 05, 11. Juni: Von DHARAPANI nach KERMI (2690 m) ins Camp sind 5 Stunden zu gehen
Der Weg ist ganz eben und Walnuss- und Aprikosenbäume liefern willkommenen Schatten, wenn der Trek durch Dharapani geht. Die zwei Teile dieses Dorfs werden vom Yakba Khola (Fluss) getrennt. Es folgt ein lange grobe Traversierung über einen Geröllbach zu einem Fluss unterhalb des Wegs, der auf einer Brücke über den Humla Karnali nach Khanglagaon, auf der entgegengesetzten Seite des Flusses führt. Dies ist das letzte Thakuri-Dorf im Tal und die Obergrenze des Reisanbau. Bleiben Sie auf der nördlichen Seite des Flusses, wo sich die Spur hinauf und hinunter nach Chachera schlängelt, vorbei am Camp eines Schäfers nahe eines Wasserfalls auf 2350 m Höhe. Ansteigend über einen Hügel passieren Sie Scharen von Eidechsen, die sich sonnen, wenn Sie Kermi erreichen, es liegt an einem Fluss auf 2690 m. Die Strecke geht durch das Dorf Kermi, das einzige Camp ist in der Nähe etwa 10 Minuten unterhalb der linken Seite des Dorfes. Es gibt eine heiße Quelle oberhalb Kermis zu erreichen über einen Anstieg von einer Stunde.
Tag 06, 12. Juni: Von KERMI nach YANGRE KHARKA (2850 m) sind 5 Stunden zu gehen, Camp.
Steigen Sie über einen Bergrücken in ein großes Tal mit von Mauern umgebenen Kartoffel- und Buchweizenfeldern und dann steigen Sie durch einen spärlichen Kiefern-wald zu einer Steinpyramide auf eine Höhe von 2990 m. Abwärts ins Tal zu einer weitreichenden Buschlandschaft von wildem Marihuana und Nesseln am Ufer des Chumsa-Khola überqueren Sie den Fluss auf einem riesigen Baumstamm, klettern einen steilen felsigen Bergrücken hoch und gehen weiter in Richtung der schnell fließenden milchiggrauen Wasser des Humla Karnali. Sie steigen über einen anderen Berg und dann ab nach Yalbang Chaur, einer Wiese, wo Ziegenhirten neben dem Fluss zelten auf 2760 m, im November Schauplatz eines jährlichen Handelsmarktes an diesem Standort. Nach dieser sandigen Wiese werden die Humla Karnali-Talengen und die Hänge ziemlich steil. Das Steigen wird schwieriger. Der Trail folgt einem Bewässerungskanal zu einem riesigen Stein gerade in den Norden des Dorfs. Yalbang teilt eine hydroelektrische Strom-versorgung mit seinem Nachbarort Yangar, einige km entfernt. Wir nehmen den tieferen, linksseitigen Weg und steigen auf zu einem Haus und einer Pferdeweide auf dem Berg-rücken. Sie können eine Brücke über den Humla Karnali und einen wirklich steilen Pfad auf der entgegengesetzten Seite des Tals sehen, er führt nach Puija (Poyun), einem Dorf, wo die Yalbang während des Sommers leben. Dies ist auch ein Handelsroute zum einstigen wichtigen Humla-Handelszentrum von Chala. Wir laufen weiter nach Bajura südlich des Humla Anstieges über einen anderen Weg bei 2930 m und steigen allmählich zu den weitreichenden Feldern Yangre Kharka ab, die das kleine Dorf Yangar auf 2850 m umgeben.
Tag 07, 13. Juni: Von YANGAR nach MUCHU (2920 m) sind es 5 Stunden, Camp
Eine alte Strecke folgt einem steilen Pfad und zieht sich über einen 3500 m hohen Bergrücken, den Illing La (Pass) über Yangar. Glücklicherweise können Sie jetzt einem neueren, niedrigeren Pfad folgen, der den Anstieg vermeidet. Der Weg geht vorbei durch die kleinere Niederlassung von Yangar, an einigen Stellen in Tunneln unter den Häusern durch, dann steigt er hinter einer Felsspitze zu einem schnell strömenden Fluss. Beachte nicht die alte Spur und folge der neuen Strecke über eine Geröllstrecke und bis zum Ende des Rückens vor dem Abstieg zum Fluß auf 2770 m. Der Pfad sucht sich seinen Weg beängstigend nahe am Fluss in einer auf einigen Abschnitten mit Steinen und hölzernen Stützen aufgebauten Spur, wo der Pfad aus dem Kliff heraus gesprengt wurde. Nach mehr als einer Stunde Auf und Ab erreichen Sie eine neue Hängebrücke bei 2800 m. Überqueren Sie den Fluss zum Südufer des Humla Karnali-Tals und einem großen felsigen Camp neben dem Fluss. Stromaufwärts über Steine im Fluss kletternd und springend erreichen wir vorbei an Aprikosen-Obstgärten einen völlig verrotteten Kani, der den Eingang zum Dorf Muchu auf 2920 m markiert.
Tag 08, 14. Juni: Von MUCHU nach YARI (3640 m) sind 6 Stunden zu gehen, Camp
Der Weg geht unterhalb der Gompa und den Steinhäusern von Muchu entlang. Sie steigen durch die Obstgärten und Felder des Dorfs zu einem Bergrücken, dann abwärts in eine Schlucht und steigen hoch zu einem Chorten auf der entgegengesetzten Seite. Dort sind einige Häuser, unmittelbar dahinter auf dem Hügel nahe dem Chorten bietet sich eine gute Ansicht des oberen Teils des Tals und auf das Dorf Tumkot, auch bekannt als Mota Gompa. Ihre große weiße Gompa auf dem nächsten Hügel erfreut uns mit ihrem Anblick auf dem nächsten leichten Wegstück, wenn es hinab zum Tumkot Khola geht. Sie folgen dem felsigen Flussbett dann für eine kurze Entfernung und überqueren es auf einer langen Brücke. Besteigen Sie nicht die Hügel in Richtung Tumkot, folgen Sie der Spur um den Fuß des Berges herum und überqueren Sie das Bomchiya Khola auf einer Holz-brücke bei 2900 m. Das Humla Karnali-Tal verschwindet in einem engen steilen Tal nach Norden hinter ein hohes Bergmassiv und gibt Ihnen die Möglichkeit, die nächsten beiden Tage diese Hügel hinauf zu klettern. Der erste Teil des Anstiegs vom Bomchiya Khola ist ziemlich steil. Ungefähr nach einer halben Stunde von hier kommt eine gut sichtbare Wegkreuzung. Nehmen Sie den linksseitigen Weg, der obere Weg, der später wieder zum unteren führt, ist nur eine Abkürzung über einen steilen Felsen. An Feldrändern entlang führt eine lange gemächliche Wanderung einen Berg hoch auf 3270 m. Der Pfad steigt jetzt auf 3310 m hoch zu einem Felsen, dann leicht abwärts durch Wacholderbäume und steigt erneut auf nach Pal Bang, wir laufen durch hellgelb leuchtende Senffelder (Tori). Von hier steigt der Weg zu einem Fluss hoch und tief hinunter in Serpentinen zu einem kleinen Felsen auf 3660 m, wo Sie nach Umrundung eines Berges die ausgedehnten Felder von Yari sehen können. Der Trek folgt einem Bewässerungkanal in das riesige Tal von Jyakthang Chu. Vorbei an einer Mani-Mauer steigen Sie allmählich hoch nach Yari auf 3640 m, einer kleinen Ansammlung von Steinhäusern
Tag 09, 15. Juni: Von YARI nach HILSHA, Camp
Der Pfad führt steil aufwärts entlang der Seite des Bergmassives oberhalb von Sipsip zu einem riesigem Felsbrocken, überragt vom 4580 m hohen Nara Lamgma. Nach kurzer Entfernung unterhalb des Passes umrunden Sie einen Berg und haben Rundblick auf die tibetischen Hochebenen, das Humla Karnali-Tal und die grünen Gerstenfelder von Shera. Dieser Hügel hat keine großen Steigungen und Hänge. Der Weg führt um einen großen Canyon herum, bevor er einen letzten steilen Aufschwung nimmt und staubig ins Humla Karnali auf 3720 m Höhe führt. Es ist dann noch ein Spaziergang von wenigen Minuten am Fluss entlang nach Hilsha. Übernachten im Camp.
Tag 10, 16. Juni: Von HILSHA nach TAKLAKOT, teilweise Jeep, Gasthaus
Umgeben von Gerstefeldern markiert eine Steinsäule die nepalesische und tibetische Grenze, nach Überquerung einer langen Brücke befindet sich hier einer der interes-santesten Grenzübergänge der Welt. Sie steigen eine kurze Strecke hoch nach Shera, einem tibetischen Salzhandels-Platz auf 3860 m, wo Sie nach vorheriger Absprache einen auf Sie wartenden Jeep finden werden, der sie in ein und einer halben Stunde Fahrt nach Taklakot bringt. In Tibet bzw. China gilt die Peking-Zeit, die zweieinhalb Stunden später als die Nepal-Zeit ist, stellen Sie ihre Uhr, weil die Ngari Region von Tibet so weit westlich von Peking ist, dass es vor 7 Uhr früh noch dunkel ist und nach 10 Uhr abends dunkel wird. Während der Saison im Juli und August verkaufen hier Menschen aus Nepal Holz und Reis. Der illegale, verbotene Holzverkauf dezimiert weiter die Holzressourcen von Nepal. Der Getreide- und Salzhandel wird mit Tausenden von Ziegen, die Sie auf dem Weg gesehen haben, ausgeführt, sie können bis zu 10 kg tragen. Die Bevölkerung von Humla unternehmen 6 bis 7 Reisen im Jahr und die Händler vom ferneren Westnepal machen eine einmalige Tour jedes Jahr, um einen Teil Reis gegen zwei Teile Salz zu tauschen. Jedenfalls sind dies für sie einträgliche Reisen, obwohl das schwer zu glauben ist. Im oberem Humla-Gebiet züchtet man zwei Arten der Hirse, die Fingerhirse (kodo) und die gemeine Hirse (chinu) und zwei Arten der Gerste, die nackte tibetische Gerste (uwa) und die bärtige normale Gerste (jau), Amaranth (marcia), Weizen, Buchweizen (phaphar), Kartoffeln und Gemüse. In den niedrigeren Teilen von Humla züchtet man Wintergerste, in höheren Dörfern wie Yari ist nur eine Ernte pro Jahr möglich.
Die Fahrt von Shera nach Taklakot:
Von der nepalesischen Grenze bei Shera macht die Straße eine lange Abfahrt zu einem Fluss und folgt dann dem Humla Karnali-Tal nach Khojernath in 3790 m Höhe. Khojernath ist das erste große Dorf in Tibet und rühmt sich seiner bedeutenden Gompa der Sakya Sekte. Diese Gompa entkam den meisten Übergriffen der „Kulturellen Revolution“. Die silbernen Statuen und die anderen wervollen Sachen, von frühen Reisenden beschrieben, sind allerdings ´verschwunden´, die neuen Statuen sind von Chenresi (Avalokitesvara), Jamb Yang (Manjushree) und Channadorje (Vajrapani). Die Mönche, die mit den indischen Pilgern verwandt sind, erklären diese Götter als die buddhistischen Manifestationen des Ram, Laxman und Sita. Interessant auch in der Gompa sind die ausgestopften Kadaver von einem Yak, einem indischen Tiger, dem seltenen Schneeleoparden (chen in tibetisch) und dem Wolf (changu), die Ausstellungs-stücke sind von 1985. Die Straße klettert auf über 4000 m hoch zu einem Pass. Taklakot, das der Chinese und der Tibeter Puran nennt, hat ein großes Ausbildungszentrum und besteht aus vielen unterschiedlichen Niederlassungen. Die Strecke von Shera führt von Süden entlang einer mit Weidenbäumen gesäumten, von Mauern umgebenen Straße. Dies ist der chinesische Abschnitt der Stadt, wo sich die Grenzpolizei einschließlich Einwanderungsbehörde und örtlicher Polizei, das Postamt und die Touristenhotels befinden, dort steigen Sie im Hotel ab.
Tag 11, 17. Juni: Fahrt von TAKLAKOT nach TARPUCHE, Camp.
Tag 12, 18. Juni: Im Saga Dawa-Camp
Saga Dawa Fest
Dies ist die Geschichte von einem Ereignis, das uns mit am meisten beeindruckt hat, von dem, was wir jemals irgendwo miterlebt haben. "Saga Dawa ist ein wichtiges tibetisches buddhistisches Fest, das jedes Jahr bei vollem Mond am Tag des vierten Mondmonats des tibetischen Kalenders abgehalten wird, um Sakyamuni's Erleuchtung zu feiern", das sagt Ihnen jeder Reiseführer. Aber, nachdem sie tatsächlich dort gewesen sind, in diesem Moment, ist es mehr als ein Teil eines zauberhaften Ereignisses, es ist etwas, das ihre Sinne total ergreift. Was geschieht hier?
Jedes Jahr wird die Tarbucher Fahnenstange wiedererrichtet, eine riesige Flagge, die vor dem Heiligen Kailash Berg steht. Menschen von Gesamt-Tibet verbringen hier diesen Tag, um ihre Gebetsfahnen anzubringen, die sie von fern von zu Hause mitbrachten, zu beten und zu helfen, die große Fahnenstange zu errichten. Die Fahnenstange sollte perfekt senkrecht stehen, da sonst die Dinge nicht gut für Tibet laufen werden. Ein Lama vom nahegelegenen Kloster leitet die ganze Zeremonie. Es ist seine Aufgabe, die Menschen dazu zu bringen, es 'beim ersten Mal richtig' zu machen.
Der Tag des Saga Dawa:
Leute umkreisen die Fahnenstange, die jetzt noch unten am Boden liegt. Sie beten und werfen 'Windpferde' (kleine farbige Papierstücke mit buddhistischen Heiligen Schriften darauf) in die Luft. Sie helfen, die Gebetsflaggen des letzten Jahres zu entfernen und neue anzubringen, als Besucher sind Sie fast gezwungen, ihnen zu folgen, wie sie im Kreise herum gehen, wieder und wieder. Entlang der Seiten auf den Hängen von den nahegelegenen Hügeln sitzen viele Leute, um das 'Spektakel' zu beobachten, und es gibt Musiker, welche die ganze Zeit auf ihren Hörnern und Zymbeln spielen. Die Fahnenstan-ge wird zuerst mit Hilfe von langen A-förmigen Holzstangen und Seilen halb aufgerichtet. Der Lama gibt ständig Anweisungen, was zu tun ist, wenn man stehenbleiben kann, und wann man weitergehen muss. Jeder kann helfen, die Seile zu ziehen, das ist der 'nicht organisierte' Teil der Zeremonie, aber es gibt immer reichlich Leute, die spontan mithelfen. Wenn es zu schwer wird mit den Holzstangen, wird eine Pause für eine halbe Stunde eingelegt. Der Lama sitzt an der Seite, laufend kommen Menschen, um sich zu ihm zu setzen, mit ihm zu reden, ihm ein Geschenk zu geben (hauptsächlich kleine Getränke), ihn zu bitten, für ihre gute Zukunft zu beten. Sie stehen 'keine Schlange', aber, sobald welche gegangen sind, tritt jemand anderes aus der wandernden Menschenmenge heraus - es scheint nicht organisiert, aber es ist in der Tat eine sehr spezielle Organisation! Dann kommt der letzte Teil, der letzte Schritt, der zur perfekten aufrechten Position der Fahnenstange führen muss. Ein Stahlkabel wird an zwei Lastwagen befestigt, die Motoren sind warm gelaufen und dann auf das Zeichen des Lama fahren sie rückwärts, die Fahnenstange richtet sich auf. Um die Bewegung zu kontrollieren, stehen beidseitig Menschen, die ebenfalls an den Seilen ziehen, dass sie nicht auf die eine oder andere Seite fallen kann. Schließlich beginnen sich die Lastwagen zu bewegen, es geht alles sehr schnell, die Fahnenstange bewegt sich, die Holzstangen, die sie gestützt haben, fallen herab und nur Sekunden später ist alles vorbei. Jetzt beginnt der große Zauber, die Fahnenstange steht senkrecht gerade, Tausende von Windpferden fliegen in den Himmel ... wie eine Explosion von Gebeten, die in den Himmel gehen. Sie können wirklich fühlen, wie ein plötzlicher großer Moment des Glücks Sie umgibt. Im nächsten Moment beginnen die Menschen wieder mit der Umrundung der Fahne, dieses Mal, um sich zu versichern, ihre Arbeit gut gemacht zu haben und das alles wohlauf ist. Wir nehmen teil an ihrer Euphorie. Einige Stunden später ist der Platz wieder leer, außer den entfernten Zelten der Menschen, die die Nacht hier verbringen werden, sei es, um am nächsten Tag heimzukehren oder den Kailash Parikrama, die Heilige Kailash-Umrundung zu gehen. Das Saga Dawa Fest wird hier seit den letzten tausend Jahren abgehalten...
Sie waren ein Teil davon, waren dabei bei diesem einmaligen mächtigen Erlebnis.
Tag 13, 19. Juni: Beginn der "Kora", der dreitägigen Umrundung des Kailash.
Trekking von Tarbuche nach Dhirapuk (4890 m) in 6 Std. Camp
Tag 14, 20. Juni: Trekking ab Dhirapuk. Sie überqueren den Domala Pass und gehen hinunter nach Zuthulpuk auf 4790 m 6-7 Std, 22 km, Camp
Tag 15, 21. Juni: Trekking über 14 km und 1 Stunde Fahrt zum Heiligen Manasarovar See (4510 m), Camp
Tag 16, 22. Juni: Ruhetag in Manasarovar im Grasland-Camp
Tag 17, 23. Juni: Fahrt nach Paryang (4560 m) in 7-8 Std., 277 km , Camp
Tag 18, 24. Juni: Fahrt über Saga nach Nyalam (3800 m), 336 km in 7-8 Std., Gasthaus
Tag 19, 25. Juni: Fahrt von Nyalam über Zhangmu, Kodari (Nepal) hinunter nach Kathmandu (1300 m) in 5-6 Std., 125 km. Bis auf Flughafentransfer Ende von Nirus Leistungen.
Tag 20, 26. Juni: ein Tag in oder um Kathmandu, von Niru organisiert nach unseren Wünschen. Inclusive Übernachtung. Bis auf Flughafentransfer Ende von Nirus Leistungen. Heute und an den nächsten zwei Tage werden zusätzlich zu Kathmandu Stadt Sehenswürdigkeiten in der Nähe besucht:
Patan: unzählige Klöster und Tempel geben der Stadt ihr Gepräge. Allein über 150 ehemalige buddhistische Klöster werden heute als Wohnhäuser verwendet. Der Bagmati River fließt am Rande der Stadt – bei meinem letzten Besuch an seinem Ufer gerade eine beeindruckende Verbrennungszeremonie im Gange, die mir genau erklärt wurde.
Pashupatinath: hier befindet sich das bedeutendste hinduistische Heiligtum, dem Gott Pashupati geweiht. An den Stufen zum Wasser, den Ghats, nehmen Gläubige ihre rituellen Waschungen vor und beten. Verbrennungszeremonien finden statt. Gläubige besuchen die vielen Tempel und passieren zuvor die Straße der Bettler, die rechts und links sitzend die ihnen zustehenden Almosen erwarten, Geld oder auch Nahrungsmittel. Über 60 Votiv-Linga-Tempelchen am anderen Flussufer sind nicht nur Wohnort unzähliger Affen, sondern auch von Sadhus, heiligen Männern, die hier mehr oder weniger heilig auf oft kuriose Art Aufmerksamkeit erregen und Fotogeld kassieren. Meine Eindrücke dort gehören sicher zu den tiefsten, die ich von Nepal mitnehmen konnte. Hier habe ich viel Zeit einfach nur mit Zusehen verbracht.
Bodnath: diese Stupa ist der größte Sakralbau der Gegend: er misst 40 m in der Höhe und im Durchmesser. Sicher haben Sie schon irgendwann ein Bild davon gesehen mit dem Augenpaar von Buddha auf goldenem Hintergrund.
Tag 21, 27. Juni: zweiter Tag in oder um Kathmandu, Begleitung Kuno Sohm.
Tag 22, 28. Juni: dritter Tag in oder um Kathmandu, Begleitung Kuno Sohm. Abflug Kathmandu um 20.25 Uhr, über Doha
Tag 23, 29. Juni: Ankunft im München um 7.10 Uhr