Mali. Tagebuch.

Hier ist das Mali-Tagebuch von Sonni und Eva zum download, schön lesbar und mit einigen Fotos. Wer es schwerer haben will, kann darunter denselben Text ohne Fotos lesen.

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Zu Fuß bei den D o g o n – per Boot am B a n i

mit unserer Reiseleiterin I n g e S o h m

 

Freitag, 29.10.2010

Ein Abreisetag hat immer ein wenig Aufregendes an sich - so auch diesmal.

Wir wachen sehr früh auf und dann gibt es wirklich noch Aufregung pur.

Olga hat versehentlich das Zahlenschloss ihres Koffers verstellt und kann ihn nicht mehr öffnen. Heinz konnte das Problem lösen, es funktionierte zwar der Sperrmechanismus nicht mehr, aber der Koffer ist gut geschlossen und Olga kauft sich zur Sicherheit noch einen Gurt am Flughafen.

Wir fliegen also von Wien, München, Zürich nach Paris, das klingt schon so toll und wir haben eine wunderbare Sicht auf die Welt unter uns, bunte Wälder, Flüsse, Dörfer, die schneebedeckten Alpen im Süden, Seen. Ich liebe diese Vogelperspektive ganz besonders.

In Paris treffen wir uns alle: Inge, unsere Reiseleiterin, Lisi und Jörg, Eva und Hans, Sonni und Heinz, Olga und Gabi, Wilma und Karoline (haben wir zum ersten Mal gesehen).

 

Der Abflug in Paris verzögerte sich um 1 ¼ Stunden, weil ein Gepäckstück zuviel war, aber dann kam endlich grünes Licht zum Abflug und bei der Ankunft nach 6 Stunden vermisste Gabi ein Gepäckstück mit Kinderkleidung.

Wir fuhren mit dem Taxi ca. ½ Stunde nach Bamako, Hauptstadt von Mali mit

2 Millionen Einwohnern. Wir überqueren den ca. 300 m breiten Niger, der in der Nacht wie ein europäischer Fluss wirkt mit seinen beleuchteten Brücken - eine davon hat 30 Bögen.

Das Tamara-Hotel ist sehr nett, mit Swimmingpool, großen Gummibäumen, Terrasse, wo wir das Essen eingenommen haben und kleinen Sitzgelegenheiten.

 

Samstag, 30.10.2010

Wir fahren nach Teriya Bugu (326 km), eine sehr lange Fahrt, da wir auf Grund von unbefahrbaren Straßen einen Umweg nehmen mussten.

Nachdem wir Bamako verlassen hatten, fuhren wir durch eine flache Landschaft, mehrere Male von rotbraunen, runden Felsblöcken durchbrochen. Wir fuhren vorbei an Kolben- und Rispenhirse, Baumwolle, Erdnüsse und Chillifelder. Akazienbäume, Baobabbäume ragten über das Buschwerk und Gras empor.

Es war sehr grün, da die Regenzeit gerade vorüber war. Es gab aber auch Landstriche mit buntem Herbstlaub und braunem, hohen Gras. Unsere Straße führt auch durch Dörfer mit den aus Lehm gebauten Häusern und mit diesen besonderen Moscheen aus Lehm mit hervorstehendem Holz. Manche Dörfer bzw. Bauernhäuser sind von Lehmmauern umgeben. Schöne Frauen mit ihren bunten langen Kleidern und gebundenen Tüchern auf dem Kopf ziehen immer wieder unsere Aufmerksamkeit an. In Fana, einem kleinen Dorf, machen wir unsere Mittagspause und essen in einem einheimischen Lokal gebratene Kochbananen mit Gemüse und natürlich Coca-Cola, unser Reisegetränk, erfrischte uns. Gestärkt von den Köstlichkeiten fuhren wir wieder weiter und waren sehr froh, als wir von der Hauptstraße abbogen und einer Lehmstraße entlang fuhren, war diese bald überschwemmt. Beim Durchqueren der Wasserstraße war das Abenteuer perfekt.

 

Wir blieben im Schlamm stecken, der Bus wäre fast gekippt und wir konnten nur durch die Heckklappe hinausklettern. Gott sei dank blieben unsere Füße dabei trocken. Eigentlich war diese Kletterei nach dem langen Sitzen ganz angenehm. Unser Fahrer Abdullah brachte das Auto selbst wieder flott. Während wir ein paar Schritte weitergingen, passierte dasselbe noch einmal. Die Weiterfahrt war dann problemlos. Für Heinz war dies der schönste Teil der Fahrt, er saß ganz vorne neben dem Chauffeur und genoss die schöne Landschaft und die Dörfer. Wir sahen Frauen und Kinder mit Kübeln zu den Wasserstellen gehen, Frauen und Kinder auf Karren von einem Esel gezogen, runde Vorratsspeicher vom Boden abgehoben mit Schilf oder Hirsestroh gedeckt. Es standen auch immer wieder Backöfen neben der Straße.

Müde und doch glücklich sind wir in Teriya Bugu, unserem heutigen Nachtquartier, das direkt am Banifluß liegt, angekommen. Es ist sehr romantisch hier und erinnert an einen Universumfilm. Die Wasservögel kehren in ihren typischen Flugformationen zurück. Eisvogelartige Vögel flogen knapp über die Oberfläche des Flusses, der hier breit wie ein See ist. Ein Pfau stolziert durch die Anlage.

Als es finster wurde, fuhren wir 8km weiter in ein Dorf. Dort wurden wir von

ca. 80 Frauen, Männern und Kinder teils verkleidet erwartet. Sie begleiten uns zum Festplatz. Für uns waren Stühle aus Bambus bereitgestellt. Uns gegenüber saßen die Frauen, hinter uns die Männer und Kinder. Wir bildeten einen Kreis. Sogar ein Lautsprecher und eine von einem Generator betriebene Lampe wurden eigens installiert. Die Tanzveranstaltung hatte eine Choreografie wie bei einem Hochzeitsfest. Zuerst bewegen sich die verkleideten Gestalten, manche tragen hölzerne Masken, Bärte, Umhänge und so was Ähnliches wie ein Steckenpferd, sie erinnern an die Perchtenläufe im Ausseerland. Dann tanzen die Buben zu Trommelmusik und Xylophonen mit Kalebassen an der Unterseite. Die Tänze der Burschen zeichnen sich vor allem durch ihre Gelenkigkeit, die schnellen Füße, ihre Geschmeidigkeit und die Freude am Tanz aus.

 

Die jungen Mädchen tanzen neben ihnen her, in derselben Geschmeidigkeit fegen sie über den Platz, steigern dann noch einmal ihre Geschwindigkeit und kehren zu ihrem Platz zurück. Auch wir wurden eingeladen zu tanzen. Olga, Inge, Karoline und auch Hans haben sich unter die Tanzenden gemischt. Die verheirateten Frauen tanzten den Abschlusstanz.

Eine Rede wurde gehalten, von der nicht einmal Inge, unser Sprachtalent, etwas verstanden hat. Sie hat sich bei unseren Gastgebern bedankt.

Um Mitternacht kehrten wir in unser Quartier zurück.

 

Sonntag, 31.10.2010

Die ganze Nacht war erfüllt mit Vogelgezwitscher und wir schliefen wunderbar in unseren Pavillons. Der Gründer der Anlage, ein belgischer Missionar, hat hier viel erreicht. Er ließ 20.000 Eukalyptusbäume pflanzen, die die Moskitos abhalten. Die Anlage hat einige Pavillons, ein Restaurant, Gästezimmer, die an das Restaurant angeschlossen sind und zwei Häuser des Missionars, mit Swimmingpools, verschiedene Tiere in Käfigen oder im Gehege gehalten, Meerkatzen, Paviane, eine Python, Schildkröten, Gazellen und kleine Dik-diks, die wir in Tansania kennen gelernt, aber nie aus der Nähe gesehen haben.

 

Eine Gärtnerei und Erdnussfelder, Bananenplantagen, Büsche, auf denen Ölfrüchte wachsen, woraus man Biosprit erzeugt, gehört zu dieser Anlage. Ibrahim führte uns durch die Anlage und er war sichtlich stolz über dieses Vorzeigeprojekt, das ca. 800 Menschen Arbeit gibt. Direkt am Fluss lagern Fischer vom Oktober bis November mit ihren Familien. Ein sehr idyllisches Bild, an dem nicht nur Gabis Fotografenherz höher schlug. Fische werden getrocknet und geräuchert, Fischer weben Netze, Frauen in ihren schönen, bunten Gewändern tragen Körbe, Töpfe, Plastikgefäße auf dem Kopf und Kinder jeden Alters tummeln sich herum. Zum Glück hat uns Inge viel Zeit gegeben, um alles aufzunehmen und zu fotografieren.

Danach fuhren wir weiter nach Djennè. Anfangs ging es den uns schon bekannten Weg zurück durch malerische Dörfer, ebene, trockene Buschlandschaften, teilweise mit rosaroten Wegen.

Wieder auf der asphaltierten Straße zog sich diese kerzengerade durch die Landschaft, manchmal leicht ansteigend, hin und wieder eine Kurve. Der Beginn der Sahelzone wurde per Straßenschild angezeigt. Es begegneten uns Eselkarren, bei den Bobos Pferdekarren und natürlich Lastwagen. Zwei mal stand ein defekter LKW am Straßenrand. Anstatt eines Pannendreiecks weisen am Boden liegende Zweige darauf hin. Die Landschaft ist immer wieder von Wasserflächen und kleinen Teichen durchzogen. Kinder baden darin, Frauen waschen in dem braunen Wasser die Wäsche und das Geschirr. Wir begegnen auch Gruppen von Frauen, die mit Körben auf dem Kopf, miteinander plaudernd, dahinmarschieren.

Kurze Zeit später passieren wir eine fruchtbare Gegend: Hirsefelder, Bananenplantagen und wunderschöne große Bäume bestimmen das Landschaftsbild. Bei den Bobos sind die Dörfer ganz an der Straße. Bemerkenswert sind die Vorratsspeicher, die hier nicht mit Stroh gedeckt, sondern abgeflacht und eckig sind. Aufgefallen sind uns auch die Tankstellen, einfache Pumpen, oder in Flaschen abgefüllter Benzin.

In einem sehr einfachen Gasthaus in der Straße haben wir Reis mit Erdnuss-Sauce oder grüner Gemüsesauce gegessen. Ein richtiges „Einheimischenlokal“, das von jungen Frauen geführt wird. Sie haben uns auch bedient.

 

Vor Djennè überquerten wir mit einer Fähre den breiten Banifluss. Die Straße war schlammig und nass und einige von uns zogen es dann doch vor mit dem Auto auf die Fähre zu fahren anstatt zu Fuß zu gehen. Am Fluss herrschte reges Treiben, die Frauen verkaufen Ketten, Burschen kleine Fahrräder. Ein wüstentauglicher großer Bus wartete, ein langes Boot, das auch als Fähre dient, legte mit Motorrädern, Menschen und vielen Gepäcksstücken an. Obwohl die Fähre sehr klein wirkte, passten 3 PKW und der große Bus hinauf und alle Händler, die uns vorher belagert hatten.

Wir kamen erst am Abend in Djennè an und fühlten uns wie in 1000 und 1 Nacht. Eine Stadt mit ein- oder zweistöckigen Häusern aus Lehm.

 

Die berühmte Moschee (der größte Lehmbau der Welt) im letzten Licht des Tages, enge Gassen, viele Kinder und ein sehr nettes Hotel mit einem großen Innenhof und einem Arkadengang, in dem die Zimmer angeordnet sind. Es wirkt sehr orientalisch. Gott sei Dank gibt es eine Klimaanlage in den Zimmern, denn es ist sehr heiß. (35 – 40 Grad). Wir sind alle sehr verschwitzt und haben die Dusche sehr genossen.

 

Montag, 1.11.2010 Allerheiligen

Während bei uns in Österreich möglicherweise kaltes und nebeliges Allerheiligenwetter herrscht, ist es hier sonnig und heiß.

Montagsmarkt in Djenné – ein Markt in Afrika – das verspricht schon viel. Unser Guide Lassina begleitet uns den ganzen Tag, er ist Lehrer und hat am Montag frei. Er spricht ein gut verständliches Englisch. Wir schlendern durch den Markt, auf dem hauptsächlich Frauen ihre Waren anbieten. Sie haben ihre Kinder entweder am Rücken oder sie saugen an der Brust.

 

Das Angebot ist reichhaltig: Seife in Kugelform, oder auch viereckig verpackt, Colanuß zum Aufputschen, schwarze, kleine, runzelige Nüsse als Salzersatz, Salz aus Timbuktu in kleinen Plastiksackerln abgefüllt. Erdnüsse ganz oder ausgelöst, Werkzeuge, mittelalterliche Beile und ungewöhnliche Hämmer, Fruchtsaft in kleinen Plastiksackerln, Kleider, Stoffe und Sonnenhüte. Siebe, Plastikwaren, Emailgeschirr aus China, Alugeschirr, Tuaregmesser, die man gegengleich nebeneinander stecken kann, Fahrradteile, alte Plastikflaschen und Kanister, Gemüse, Chili, Kräuter zusammengebunden im Staub liegend, ein Stand mit Bücher und Gebetsschnüren, gebündeltes Holz, das die Frauen auf dem Kopf tragen, Hühner, Schafe und ihre Hirten, die man an ihren kegelartigen Hüten erkennt und noch viel, viel mehr war hier zu sehen und zu kaufen.

 

Zwischendurch haben wir uns in einem kleinen Restaurant am Rand des Marktes mit Coca Cola unseren Durst gelöscht. Weiter geht es durch das marokkanische Viertel. Am Dach sieht man höhere und niedere Kegel, die die Frau, den Mann und in der Mitte die Kinder darstellen, die hier wohnen. Für die Frauen sind die Fenster vergittert.

Im sudanesischen Viertel mit Pilastern an der Fassade als Symbol für die erste Frau. Die erste Frau hat die Aufgabe zu kochen, die zweite Frau bekommt die Kinder, die dritte Frau betreut die Besuche, die vierte Frau für’s Essen und Schlafen.

Es ergibt ein malerisches Bild: Frauen stehen neugierig in den Türöffnungen, Kinder spielen vor den Häusern, Männer sitzen im schattigen Vorraum, der in den Innenhof führt.

Am Flussufer sehen wir beim Instandsetzen von Pirogen zu, das sind lange, schmale Boote. Mit einem heißen Stift werden die Löcher für die Nägel vorgebohrt – gebrannt – und mit einem ungewöhnlichen Hammer eingeschlagen.

 

Am Flussufer wohnt auch unser Guide mit seiner Frau und den 5 Kindern. Die Küche hat eher steinzeitlichen Charakter: in einem niederen Raum, der eher einer Höhle glich, standen auf offenem Feuer verschiedene Kochtöpfe. Im Schlafzimmer befand sich ein Doppelbett, weitere Einrichtungsgegenstände waren nicht vorhanden, auch nicht im Kinderzimmer. Dort lagen einige Matten und Tücher auf dem Boden. Die Frau von Lassina hat auch einen kleinen Stand vor dem Haus, der dann für uns nach hinten gebracht wurde. Es gab hauptsächlich Ketten von ihr gefertigt.

Danach ging es zum Mittagessen in einem einheimischen Lokal. Es wurden extra für uns noch Teller gekauft und eine neue Tischdecke. Couscous und die Gemüsesoße schmeckten vorzüglich.

 

Am Nachmittag besuchten wir eine Frauenkooperative, in der Stoffe mit Schlammmalerei hergestellt und verkauft werden. Der Schlamm, der aus dem Bani stammt, wird mit einer Zahnbürste oder auch Holzstäbchen aufgetragen, getrocknet und ausgewaschen. Dieser Vorgang wird 3x wiederholt. Die bemalten Muster werden schwarz. Die Initiatorin des Projekts hat uns auch die Tücher und Decken zum Verkauf angeboten. Das Projekt unterstützt Frauen, die in Not geraten sind und hier Arbeit finden. Durch den Erlös kann für 20 Kinder pro Jahr Schulgeld bezahlt werden.

Wir besteigen noch die Dachterrasse eines Hauses, von wo wir sehr gut das Treiben auf dem Markt beobachten und die Moschee besichtigen können. Auch gewährt es uns einen Einblick in die Innenhöfe und einen Blick über die Stadt.

In einem schattigen Hotelgarten lassen wir den Tag ausklingen und verabschieden uns von Lassina. Der Abend in unserem gemütlichen Innenhof des Hotels lässt uns nach einem erlebnisreichen Tag zur Ruhe kommen. In Anbetracht des frühen Aufbruchs zur Bootsfahrt gehen wir bald schlafen.

 

Dienstag, 2.11.2010

Unser Guide Lepe, der ein für uns sehr verständliches Englisch spricht, holte uns mit einem Bus ab, der uns zur Bootsanlegestelle brachte. Dort wartete die Besatzung mit der Köchin Sadio auf der Pinasse auf uns.

 Das Boot war überdacht und war mit einem Küchenteil, einem Wohn-Esszimmer, Toilette und Gepäckraum ausgestattet. Als alles gut verstaut war fuhren wir los auf dem 100 bis 150 m breiten Banifluss. Mit 15 km/h fuhren wir das Ufer entlang. Es war wunderschön und sehr erholsam.

Bei Djenné weideten viele Kuhherden. Wir fuhren an vielen Dörfern vorbei und manchmal schien es uns als ob sie im Wasser stünden. Drei Monate im Jahr (April bis Juni) ist der Fluss trocken und der Bani ist dann nur ein kleines Rinnsal. Heuer haben die beiden Flüsse den seit 20 Jahren höchsten Wasserstand erreicht und so stehen sehr viele Häuser und Hütten im Wasser, manche gar bis zum Dach. In beiden Flüssen gibt es Krokodile, aber um diese Jahreszeit liegen sie am Grund des Flusses und während der Trockenzeit im Schlamm, berichtet uns Lepe.

Sie können 3 -6 Monate ohne Wasser auskommen und ihre Eier legen sie im Schlamm ab.

Lepe erzählt gerne mythologische Geschichten. Krokodile, Schildkröten und Schlangen sind Schutzgottheiten der Dogon. Er spricht auch davon, dass sein Volk im Herzen Animisten sind und nach außen sind sie Moslem. Das Krokodil ist der Schutzgott des Wassers. Die Schildkröte schützt die Menschen vor giftigen Speisen. Sie ist die Vorkosterin der Speisen der Königinnen. Eine Darstellung zeigt die Königin auf ihr sitzend. Die Schlange ist die Hüterin des Lebens im Dorf.

Am Bani leben die verschiedenen Stämme: die Fulani sind Nomaden, haben Kuherden und sind teilweise sesshaft geworden; die Dogon, die an den Cliffs leben, sind Bauern und bearbeiten ihre Felder; die Bozon sind Fischer.

Die Fulani haben sehr schmale, die Dogon breite Gesichter - so sind sie auch für uns gut auseinander zu halten.

Wir legen an drei verschiedenen Dörfern an: an einem Fulani-, an einem Bozon- und an einem Tuaregdorf an. Überall werden wir von vielen Kindern erwartet und begrüßt. Sie begleiten uns durch das Dorf. Jedes Kind möchte gerne an der Hand gehen. Unser erster Besuch war das Dorf Sofara (heißt: „der Platz ist voll“).

An der Anlagestelle zeigte uns Lepe ein auf dem Fluss schwimmende kleine Kalebasse, die mit Milch gefüllt war - ein Flussopfer an die Götter.

 

In Sofara herrschte ein buntes Treiben, da gerade Markttag war und es war noch mehr los als in Djenné, ein wunderschönes Bild. Hier wurden neben vielen anderen Dingen getrocknete Fische angeboten. Unsere Köchin kaufte hier für eine köstliche Fischsauce ein. Interessant waren Wassersäcke, die aus Autoschläuchen angefertigt wurden. Ein Bub fiel uns ganz besonders auf, er trug eine Sonnenbrille ohne Gläser und schien darüber sehr stolz zu sein. Gabi hatte eingangs nicht verstanden, dass der Ort Sofara heißt und meinte, dass heißt in der einheimischen Sprache „Guten Tag“ und so begrüßte sie alle sehr freundlich mit Sofara, worüber wir im Boot noch herzhaft gelacht haben. Eine weitere Wortschöpfung war das Malaronieren, dies entstand, weil wir uns gegenseitig an das Einnehmen der Malariatabletten erinnerten mit den Worten: “Hast du heute schon malaroniert“, was natürlich immer Heiterkeit auslöste.

Den Kindern gefielen neben unserer weißen Haut, besonders die Brillen und die lackierten Nägel. In einem der Orte zeigte uns der Bürgermeister stolz sein Haus und stellte uns seine Familie vor. Die Dörfer wirken archaisch – enge Gassen zwischen den Lehmhäusern, Ziegen in den Innenhöfen, in einem Dorf befand sich die Kochstelle am Dorfplatz, Frauen, die am Fluss Wäsche waschen, kleine Kinder, ca. 5 -6 Jahre, die ihre Geschwister bereits am Rücken tragen. In einem Dorf standen die Mädchen oben ohne Bekleidung an den Waschplätzen und wir fühlten bei all diesen Anblicken Jahrzehnte, ja Jahrhunderte zurückversetzt. Bei Sonnenuntergang legten wir an einer flachen Sandbank an, rechts und links Büsche und Bäume, sowie lila blühende Trichterblumen. Ein Straßendamm begrenzte diesen Platz und dahinter befand sich Buschland, Ziegenweiden und ein Teich mit Lotusblumen.

Die Männer der Schiffsbesatzung stellten die Zelte auf und legten sie mit Schaumstoffmatratzen aus. Die Nacht war sehr heiß und an Schlaf war kaum zu denken.

 

Mittwoch, 3.11.2010

Wir waren froh, als um 6 Uhr die Dämmerung einsetzte und die Nacht vorbei war. Langsam kamen alle aus ihren Zelten. Sonni und Heinz beobachteten die Vögel am Flussufer, auch Karoline gesellte sich dazu und über die Schönheit der Vögel begeistert.

Das Frühstück im Boot und auch die übrigen Mahlzeiten sind liebevoll zubereitet und schmecken uns sehr gut. Für die Mahlzeiten bleibt das Boot auch immer stehen und dann tuckern wir wieder weiter. Einige von uns klettern aufs Dach um den Fahrtwind zu spüren und alles genau beobachten zu können.

Der Wind hat plötzlich Lisi’s Hut davongetragen und dem Banifluss übergeben. Die Klobesuche sind für manche eine kleine oder sogar größere Herausforderung. Der Weg dorthin geht auf dem ziemlich schmalen Brett auf der Außenkante des Bootes nach hinten zur Klokabine.

Auch heute besuchen wir 3 Dörfer. Im zweiten Dorf gab es Kühe, daher ein Dorf der Fulani.

Gegen Mittag sahen wir plötzlich braunes Flusswasser und unsere Vermutung stimmte: Bani und Niger vereinigen sich hier. Die Stadt Mopti kam näher mit dem Hafen und vielen Häusern einer großen Stadt.

Unser Gepäck wurde ins Hotel gebracht und wir zogen noch eine Runde auf dem Niger. Vorbei an Dörfern, die im Wasser standen, dem Hafenbecken und den Schiffsanlegestellen.

Als wir eine schmale Wasserstraße zwischen einem Dorf durchfuhren, lag eine Piroge quer vor unserem Schiff, lautes Rufen konnte die Situation nicht verbessern und so stießen wir an die Piroge und ein Stück des Randes brach heraus. Es gab gleich ein großes Palaver zwischen den Bootsleuten und Inge rettete die Situation mit einem Geldbetrag und einer Entschuldigung.

Nach dieser kleinen Rundfahrt am Niger verabschiedeten wir uns von unserer Besatzung. Lepe werden wir in 2 Tagen beim Trekking wieder treffen.

Das Hotel in Mopti war sehr schön und mit einer funktionierenden Dusche und Klimaanlage ausgestattet. Auf der Dachterrasse nahmen wir das Abendessen ein.

Es war köstlich zubereitet, vor allem der Fisch schmeckte uns ganz besonders gut.

 

Donnerstag, 4.11.2010

Nach dem Frühstück gehen wir am Fluss entlang zum Hafen. Auf dem Weg dorthin gibt es ein Geschäft, in dem Stoffe aus einer Frauenkooperative verkauft werden. Im Hafen liegen große Pinassen, schwer beladen mit Waren, Holz, Schafe, Ziegen und oft voll mit Menschen. Auf der Straße herrschte ein reges Treiben, man kommt nur ganz langsam vorwärts. Entlang des Kais ist ein Stand neben dem anderen mit den unterschiedlichsten Waren. Hier gibt es: zu Platten gepresstes Salz aus Tumbuktu, Wellblechtüren, Kleidung und Schuhe, Gewürze und Kartoffel und lange Reihen mit getrockneten Fischen. Straßenhändler begleiten uns mehr oder weniger beharrlich und bieten Ketten, CD´s und Hemden an.

In einer Bar direkt am Fluss rasten wir uns vom Trubel aus, aber die Straßenhändler haben sich eine Piroge organisiert und versuchen so ihr Glück und

sie kommen auch ins Cafe. Der einzige Vorteil, wir sitzen.

Nach dieser kurzen Rast spazieren wir den Weg zurück, natürlich wieder durch dichtestes Gedränge. Burschen schieben zweirädrige Karren durch die Menge und man muss versuchen irgendwohin auszuweichen. Wir gehen zu einem großen Kunsthandwerksmarkt. Im 1. Stock befinden sich kleine Läden mit Schmuck aus Ghana und Mali, geschnitzte Figuren, gewebte Decken, Hocker, schöne Schlösser, für die sich Heinz ganz besonders interessiert und eine Schneiderei, in der nur Männer an den Maschinen sitzen und eifrig nähen und sticken.

Das Mittagessen nehmen wir in einem Lokal mit Terrasse ein. Kaum haben wir Platz genommen, sind auch die Straßenhändler wieder da.

 

Am Nachmittag ist die große Moschee unser Ziel, die von weitem mit ihren zierlichen Zinnen sehr schön aussieht. Vor der Regenzeit werden alle Lehmbauten, auch die Moschee, frisch verputzt, damit die Bausubstanz nicht beschädigt wird.

Danach machen wir noch einen Streifzug durch den alten Stadtteil von Mopti.

Die lehmigen, staubigen Straßen sind von Abwasserkanälen durchzogen. An den Kreuzungen dient ein Brett als Brücke für die Motorräder und Karren. Es erscheint wie ein Charmoisfoto aus den Abenteuerbüchern von Heinrich Harrer und Herbert Tichy. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein, würden nicht die KTM-Motorräder aus China in den Vorräumen der Häuser und am Straßenrand stehen.

Hier ist auch ein zweiter Handwerksmarkt untergebracht, unterhalb der Gemüse-, Fleisch- und Fischmarkt mit den unangenehmen Gerüchen und darüber der Handwerksmarkt. Heinz findet auch hier ein Schloss der Bambaras.

Am Rückweg lagern am Straßenrand die Heiler oder auch nur Verkäufer mit Heilmitteln mit sehr eindringlichen Plakaten. Plötzlich stößt vor uns ein Mädchen, das einen Kübel auf dem Kopf trug, bei einem Verkehrsschild an, der Kübel fällt herunter und 2 von 3 Plastiksäckchen mit Milch platzten auf und ergießen sich auf die Straße. Das Mädchen steht so betroffen mit dem Finger im Mund da, so dass Sonni, die die Situation mitverfolgte, ihren Schmerz mit ein wenig Geld zu lindern versuchte.

Nach dem Gedränge rasten wir in einer „Konditorei“ mit unglaublich bunten Kuchen. Sogar eine Biskuitroulade gibt es hier, alles ist mit rosa-türkisfärbigem Zuckerguss verziert. Es gab aber auch Germteigschnecken. Keiner von uns traute sich eine Kostprobe der angebotenen Köstlichkeiten zu nehmen. Wir erfrischten uns mit Säften und Wasser und kehrten zurück ins Hotel. Die Dusche war nach dieser Tour besonders angenehm.

 

Freitag, 5.11.2010

Heute geht es mit einem Kleinbus nach Bandiagara. In Sevare machten wir einen kurzen Stopp, da Inge hier eines der schönsten Kettengeschäfte wusste. Leider waren viele der Ketten auf einer Ausstellung, d.h. aber nicht, dass wir nicht doch einige Schmuckstücke erstanden haben. Von hier weg veränderte sich die Landschaft. Wenn es fruchtbar ist, stehen große Bäume entlang der Straße, dann wird die Gegend steinig, große durchfurchte Steinplatten bedecken den Boden, manche türmen sich übereinander. Daraus werden die Palaverplätze gebaut: übereinander gestapelte Steinplatten mit Holz verbunden und mit Hirsestroh gedeckt. Dort dürfen sich nur Männer aufhalten und sie werden so nieder gebaut, dass man nicht aufstehen kann, wenn die Emotionen zu stark werden.

Es tut uns allen gut, nach einem Tag des Trubels in der Stadt wieder freies Land zu sehen, hier kann sich auch unsere Seele wieder weiten.

In Bandiagara beziehen wir ein sehr schönes Hotel mit Innenhof. Nach dem Mittagessen befällt uns eine große Müdigkeit und viele von uns halten Siesta.

Lepe besuchte uns in einem schönen blauen Gewand und besprach mit Inge ein paar organisatorische Dinge. Dann streiften wir durch das Dorf, über den wie immer sehr dicht bevölkerten Markt und auch durch die stillen, staubigen Gassen.

Wir kommen vorbei an einer Koranschule, die Kinder und auch der Lehrer lassen sich bereitwillig fotografieren.

Vorbei geht es auch an einem achaisch anmutenden Palaverplatz mit einem pyramidenstumpfförmigen Dach, das mit Hirsestroh gedeckt war, die erdigen Wurzeln nach außen.

Am Busbahnhof wurden gerade Ziegen auf das Dach des Autobusses verladen. Sie waren in Säcke verpackt, sodass nur die Köpfe herausschauten, für uns ein erbärmlicher Anblick.

Interessant war auch die Schneiderei, in der Frauen neben dem Nähen auch französisch lesen und schreiben lernten. Eine auffallend schön gekleidete Frau in einem weiß-goldenen Prinzesskleid, mit weißen Stöckelschuhen (wie man auf diesen Straßen damit gehen kann, ist uns ein Rätsel) führte uns durch die Schneiderei. Auch der Lehrer war ganz in weiß gekleidet.

Den Abend verbrachten wir im Hotel. Inge ging zum „Schweizer“ (Manager unserer Dogontour und Schifffahrt), um die Tour zu bezahlen. Da sie mit sehr viel Bargeld unterwegs war, haben Lisi und Jörg sie begleitet.

 

Samstag, 6.11.2010

Heute beginnt die Trekkingtour ins Dogonland. Mit drei Landcruiser fahren wir in Richtung Süden nach Djiiguibombo. Wir sind noch auf der Hochfläche. Es ist ein größeres Dorf, in dem mehrere Familien wohnen. Wir kommen am Haus für die Alten vorbei, welche sehr geschätzt und von den Bewohnern versorgt werden. In der Mauer des verhältnismäßig großen Hauses gibt es in regelmäßigen Abständen Vertiefungen, in denen Kultgegenstände liegen.

Dann dürfen wir alle in eine Palaverhütte kriechen, denn hier kann man nur liegen oder sitzen. Es ist angenehm kühl, einige alte Männer ruhen sich hier aus. Natürlich ist das eine Ausnahme, dass wir hier Platz nehmen dürfen. Inge meint, dass wir für die Dogon keine herkömmlichen Frauen sind und können so die Stätte nicht entweihen. Es gab auch einen Laden und es wurde Heinz ein sehr nettes Schloss angeboten und Gabi erstand einen geschnitzten Stock, der hier vor allem von den alten Männern benützt wird.

Die Landschaft wurde steinig, große Steinplatten und großartige Felsformationen bestimmen die Gegend. Die Straße war eher eine Piste, führte dann bergab und tief unter uns lag eine große Ebene. Zwischen den grandiosen Felsformationen und einem kleinen Wasserfall führte die Straße weiter bergab. In der Ebene befand sich ein Dorf, in dem wir nur die Moschee besichtigten. Dann ging es weiter dem Felsabbruch entlang zum nächsten Dorf. Hier kann man schon von weitem die im Fels gebauten Häuser, Unterkünfte und Vorratsspeicher erkennen. Über natürliche Steinstufen steigen wir in der Mittagshitze hinauf. Das letzte Haus war bemalt: rot für Blut, schwarz für den Geist und weiß für die Knochen - es ist das Haus für spirituelle Handlungen. Lepe erzählte uns viel über die Mythologie und die Entwicklung der Dogon.

Als wir wieder herunterkamen spielte ein Bub auf einer Flöte, diese Melodie erinnerte an das Märchen „Mio – mein Mio“ von Astrid Lindgren.

Natürlich werden überall Schnitzereien, Kalebassen, Steinschleudern angeboten.

Zwei davon wurden für die Enkelsöhne von Heinz und Sonni erstanden.

Am Nachmittag wanderten wir durch die Felder an den Dogondörfern entlang. Die Wege waren manchmal sehr schmal und so sammelten sich die stacheligen Kletten an unseren Hosen und Schuhen, die gar nicht mehr so leicht herunter zu bekommen waren.

Gegen Abend kamen wir zu einer sehr einfachen Herbergsanlage, in der auch schon holländische Gäste Platz gefunden haben. Wir stiegen aber noch ein paar Meter höher zu einem einfachen Gehöft. Auf dem großen, flachen Dach wurde für uns das Nachtlager gerichtet, Matten und darüber Moskitonetze. Über einen Steigbaum kletterten wir hinauf und halfen uns gegenseitig mit dem Gepäck und hatten noch wenig Vorstellung, wie wir in der Nacht diese Hürde für eventuelle Klogänge überwinden werden. Lepe zeigte uns am Dach die Wasserrinne und meinte, dass auch der Sand einiges aufnehmen kann und wir erst gar nicht in der Nacht vom Dach klettern müssen.

Der Essplatz hat eine wunderschöne Aussicht auf das Tal.

Als es ganz dunkel war begann ein Mann zu trommeln und bald darauf kamen nach und nach Kinder, Frauen und Männer von unten aus dem Dorf herauf und begannen zu tanzen.

Diese heißen Rhythmen ließen die Füße immer schneller werden. Es war einfach großartig zu sehen, mit welcher Freude und Begeisterung sich alle bewegten. Zwischendurch wurde sogar Wasser auf dem Sand aufgespritzt, sodass wir nicht ganz vom Staub eingenebelt wurden.

Ein Mann bot uns eine Massage an und Lisi war so mutig und hat das Angebot als Erste ausprobiert, wir andern folgten nach und es war wirklich eine wohltuende Angelegenheit für unsere Füße und Arme.

Als wir dann müde in unser Dachlager kletterten, spannte sich ein wunderschöner Sternenhimmel über uns. In der Ferne hörte man auch noch bis in die Morgenstunden die Trommeln. Gegen Morgen kam ein starker Wind auf, so dass die Moskitonetze festgebunden und das Gesicht bedeckt werden musste, um es vor dem Sand zu schützen.

 

Sonntag, 7.11.2010

Zeitig in der Früh wurde dann doch das Klo aufgesucht. Es war ein interessanter Bau und erinnerte an öffentliche Klos in Paris. Ein schneckenförmiger Lehmbau, im innersten ein Loch im Boden, von Fliegen heiß begehrt und umsummt. Man braucht eine gewisse Treffsicherheit.

Vor dem Frühstück zeigte uns der Hausherr seine Trophäensammlung: Gebisse von erlegten Stachelschweinen und Affen, Tontöpfchen und Holzfiguren, die er aus den Behausungen der Telem geholt hatte. Er zeigte uns sehr stolz sein Gewehr, ein alter Vorderlader (Steinschlossgewehr) über und über mit Nieten beschlagen. Er zog auch seine traditionelle Kleidung an, setzte seinen Hirtenhut auf, nahm einen Speer, Messer und Tasche und ließ sich bereitwillig fotografieren. Es hat ihm sichtlich Spaß gemacht.

Voll Stolz zeigte er uns eine Waage aus Kalebassen gefertigt, wie sie sich bei uns die Kinder basteln und erklärte uns auch wie sie funktioniert. Dieser Platz hoch über der Ebene, an die Felsen der Talaise geschmiegt, hat uns besonders gut gefallen.

Nach dem Frühstück brachten unsere Driver das Gepäck zu den Autos und wir wanderten weiter. Durch dieses hochgelegene Dorf gelangten wir zu einem Felsriss, den wir über geschlichtete Steinstufen hochstiegen. Mit einem Steigbaum mussten wir eine Geländestufe überwinden, um auf ein Felsband zu gelangen um dann sehr ausgesetzt über Felsen auf ein Plateau zu kommen. Dieses gingen wir entlang, bis wir zu einer tiefen, ca. 2m breiten Felsspalte kamen, die wir mit Hilfe von zwei Steigbäumen und daneben gelegten Rundhölzern überquerten. Lepe war sehr aufmunternd und erteilte Hilfe, wo sie nötig war.

 

Wir kamen auf ein fruchtbares, von Felsen umgebenes Plateau, welches wir überrascht von der Schönheit mühelos durchwanderten. Wir begegneten Frauen mit Lasten auf dem Kopf und einem Jäger, der begehrlichen Blickes unsere Feldstecher betrachtete. Nach einiger Zeit gelangen wir in ein hochgelegenes Steindorf, indem uns viele Speicher auffielen. Von der höchstgelegenen Stelle hatten wir eine wunderbare Aussicht auf das Dorf und die Umgebung.

Wir schauten einem Schmied bei der Bearbeitung einer afrikanischen Haue zu. Ein Mann betätigte den Blasbalg, zwei Männer schlugen abwechselnd auf das glühende Eisenstück, das in einem kleinen Wasserbecken aus Stein immer wieder abgekühlt wurde. Hier wurden auch Eisen und Bronzefiguren zum Kauf angeboten.

In einem einfachen Lokal tranken wir unsere üblichen Getränke, Cola, Ananas- und Grapefruitsaft. Nach dieser Erfrischung wanderten wir an einer sehr gepflegten Schule vorbei mit Symbolsteinen in der Steinmauer.

Weiter geht es durch Felder und schöne Felsformationen, über eine Geländestufe, von wo man schon das nächste Dorf sah, das zwischen Felsköpfen lag.

Hier konnte ich mir gut vorstellen, dass das Pygmäenvolk der Telem gelebt hat, sehr abgeschlossen und geschützt. In Begnemato machten wir unsere Mittagsrast. In unserem Menüplan gab es eine große Abwechslung, statt dem üblichen Reis oder Hirse gab es Spaghetti mit Gemüse. In diesem Dorf leben Katholiken, Moslems und Animisten friedlich, aber voneinander getrennt, beisammen.

 

Auf einem Felsplateau genossen wir den Ausblick auf einen Wasserfall und zu den Steinformationen. In den Felsspalten lagerten die Masken für die rituellen Tänze der Bewohner. Bei den Katholiken waren auch Schweine vor dem Haus. Beim Jäger hingen Affenbälge, Gebisse und ein Wildkatzenbalg und die Stacheln eines Stachelschweins. Vor einem Haus wurden Schweinefleischstücke gebraten, welch’ ein bekannter Duft.

Über ein ebenes Gebiet, durch Felder und Weiden, erreichten wir die Autos. Von hier aus startete unsere 1 ½ Stunden-Rallye, durch trockenes Gras, Sand, Dünen, die Sahelzone. Es rüttelte und schüttelte uns ordentlich durcheinander und Eva beteuerte immer wieder, dass sie lieber zu Fuß ginge, während Sonni sich an dem Haltegriff festklammerte, um die ärgsten Stöße aufzufangen. Durchgeschüttelt kletterten wir aus den Autos, um noch 1/2 Stunde bis zum nächsten Dorf zu wandern, in dem wir nächtigten. Hier wurden wir auf einzelne Dächer aufgeteilt. Ein Dach für die Paare und ein weiteres für die Singles. Es gab eine recht ordentliche Dusche, die einige nach dem schweißtreibenden Tag sehr genossen, auch die Toilette war ok. Die Nacht war sehr laut, Hähne krähten, Hunde bellten und jaulten, warteten auf ihr Echo und jaulten immer wieder, Kinder weinten und Trommeln wurden geschlagen – sie riefen die Masken herbei, denn wir durften am Morgen an einer für uns inszenierten Begräbniszeremonie teilnehmen. Manchmal hat es in dieser unruhigen Nacht sogar getröpfelt, was zur Folge hatte, dass wir die Sterne nur hin und wieder sehen konnten. Diesmal gab es sogar eine Stiege auf das Dach, was die nächtlichen Klogänge sehr erleichterte, dafür waren jede Menge Kröten unterwegs und man musste aufpassen, dass man keine übersah.

 

Montag, 8.11.2010

Heute gab es das Frühstück schon um 6.30 Uhr, denn um 7.30 Uhr begann der Maskentanz auf einem höher gelegenen, von Bäumen umrundeten Zeremonienplatz. Die Aufführung kostete ca. € 15.00 pro Person. Es begann damit, dass ca. 12 alte Männern in blauen Gewändern und spitzen Kegelhüten und 2 Trommler von den höher gelegenen Häusern kamen und sich am Rande des Platzes aufstellten.

Einer von ihnen war der Zeremonienmeister mit zwei Stäben. Nach und nach kamen die verkleideten Männer mit ihren wunderschönen Masken und lilafärbigen Hanfröckchen und Armschmuck.

Gleichartige Masken gehörten zu einer Familie. Jede Familie hatte einen eigenen Tanzschritt und Rhythmus und die Trommler achteten genau auf jede Gruppe und stimmten den Rhythmus auf sie ab.

Als erstes zogen die Masken im Kreis über den Platz. Dann einzeln oder paarweise oder zu mehreren und zum Abschluss wieder alle. Dann setzten sie sich alle in einem Bogen nebeneinander und der Zeremonienmeister sprach etwas vor und die maskierten Männer antworteten (z.B. lt. Heinz: „sind alle bösen Geister ausgetrieben? - Ja ! Seid ihr ganz sicher? – ja ! Sind beim Verstorbenen noch böse Geister? – Nein ! Können wir nach Hause gehen? – Ja ! Haben die Gäste genug bezahlt? – das war freie Improvisation von Heinz).

 

Die alten Männer begleiteten die Trommler mit Gesang in der Dogonsprache und

die jungen Männer tanzten in den Masken: da war einmal der Wächter, er trug das Mali-Symbol, das die Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellt, die Kuh, Symbol für die Stärke, der Hase, die Antilope, der Affe, der Löwe, die Mädchen (wenn es in einer Familie sechs Buben und nur ein Mädchen gibt, hat das Mädchen den herausragenden Rang), der Wassergott und auf Stelzen die „große Familie“ des Dorfes. Die Begräbniszeremonie hat uns alle sehr beeindruckt, es war ein faszinierendes und einmaliges Erlebnis.

Am Vormittag wanderten wir durch die Hirsefelder, entlang der Felsen, immer wieder den Blick auf die Telembehausungen in den Felsen und waagrechten Felsabsätzen. Wir kamen zu einem Teich, in und rundherum lagen und schwammen ca. 40 Krokodile. Die Krokodile sind heilig und dürfen nicht geschossen werden. Angeblich gibt es noch einen weiteren Teich, in dem sogar Kinder baden, ohne von den Krokodilen angegriffen zu werden (wahrscheinlich werden sie so gut gefüttert).

Auf dieser Wanderung waren auch Sittiche, Blauracker und afrikanische Krähen zu sehen und Raubvögel kreisten über uns.

Nachdem wir zwei Stunden in der Hitze gewandert sind, fuhren wir die letzten fünf km auf einer sandigen Straße mit den Autos nach Banani, wo wir auch das Mittagessen einnahmen.

Nach einer kurzen Rast stiegen wir den Berghang zwischen den Lehmhäusern aufwärts und weiter durch eine Felsspalte auf einem angelegtem Weg steil bergauf, an einem Wasserfall vorbei, wo eine Frau die Wäsche wusch.

Olga entschied sich für die einfache Variante und fuhr mit dem Auto weiter, damit ihr der Fahrer auch das afrikanische Spiel erklären konnte, das sie sich gekauft hatte.

Immer wieder blieben wir stehen, um den wunderschönen Blick auf das Dorf, die Straße, die Felswände und die Ebene zu unseren Füßen zu genießen und in uns aufzunehmen.

 

In Sangha, das Dorf, das auf einem Felsplateau liegt, angekommen, wurden wir von jungen Burschen begleitet, die uns ihre Waren zum Verkauf anboten. Wir kamen zu einem höhlenartigen Durchgang (ca. 50 – 70m), an dessen Ende viele Kinder standen und sangen. Lepe belohnte sie mit ein paar Scheinen.

Die Rückfahrt durch das Dogonland war wieder eine Rüttelpartie für die Wirbelsäule, denn die Straßen, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann, waren sehr schlecht. Wir fuhren vorbei an bewässerten Zwiebelfeldern, über Lavagesteinsflächen, vorbei an Bächen und aufgestauten Teichen, durch ausgetrocknete Bachläufe, über ein überschwemmtes Straßenstück. An der Straße standen Kinder mit Gefäßen, die auf den Tankwagen warteten. Aus dem nahegelegenen College kam ein Unzahl von Jugendlichen, die wahrscheinlich gerade

Schulschluss hatten.

Wir waren noch vor Sonnenuntergang in unserem Hotel la Falaise in Bandiagara angekommen und genossen vorerst einmal die Dusche, die uns vom Staub der letzten Tage befreite. Am Abend spielten wir Karten und hatten viel Spaß dabei.

 

Dienstag, 9.11.2010

Am Vormittag machten wir einen Dorfrundgang und besuchten einige Handwerksbetriebe: die Schmiede, den Schnitzer, die Hirsebierbrauerei, Mattenflechter, den Silberschmied, Bambusliegenbauer, „Patschenpicker“ und Lederbandererzeuger.

Das Mittagessen nahmen wir in einem dörflichen Lokal ein und nachher genossen wir eine angenehme Ruhepause im Hotel.

Am späten Nachmittag waren wir bei Lepe zum Tee eingeladen. Das Haus lag in einer Seitenstraße und vor dem Eingang waren Sessel für uns aufgestellt. Lepe stellte uns seine Frau Yameny (27 Jahre) und seine Kinder, Sohn Harouna (8 Jahre), seine Tochter Fanta (5 Jahre) und Yakondia (1 Jahr) vor.

Viele Menschen durchquerten diese Seitengasse und manchmal mussten wir auch unsere Stühle beiseite rücken, dass z.B. ein Eselkarren seinen Weg fortsetzen konnte. Eine Motorradfahrerin aus dem Nachbarhaus hat uns sehr beeindruckt. Schön gekleidet und selbstbewusst steuerte sie ihr Gefährt. Auch ein Kettenverkäufer kam vorbei und bot seine Ware zu günstigen Preisen an.

Am Abend waren wir beim „Schweizer“, dem Organisator der Tour und Restaurantbesitzer, eingeladen. Dort war es richtig europäisch. Eine schön gedeckte Tafel mit Tischtüchern und grünen Stoffservietten, die mit vergoldeten Ringen zusammengehalten waren, schöne Gläser, Kerzen und Edelstahlbesteck. Im Hintergrund gab es klassische Musik zu hören.

Das Menü bestand aus Zwiebelsuppe, Gemüseratatoille, Fisch, Polenta, Süßkartoffel. Zum Nachtisch gab es Obstsalat.

Im Restaurant konnte man auch schöne Ansichtskarten, Ketten und Stoffe zu günstigen und festen Preisen kaufen. Es war angenehm, einmal nicht handeln zu müssen. Heinz und Sonni waren von einer männlichen Figur, die von einem Nachbarn des Schweitzers geschnitzt wurde so berührt, dass sie sich entschlossen, sie zu kaufen.. Heinz stellte alle gekauften Gegenstände im Zimmer auf und überraschte so Sonni mit dem persönlich gestalteten Verkaufstand.

 

Mittwoch, 10.11.2010

Heute besuchten wir mit den Autos, aber auch zu Fuß weitere Dogondörfer. Anfangs war die Straße noch asphaltiert, doch dann zweigten wir ab und es ging wieder auf einer äußerst schlechten Piste Richtung Südwesten durch einen Fluss.

Die Wanderung begann damit, dass wir kurz durch sumpfiges Gelände unseren Weg suchen mussten. Auf dem Weg kamen wir an Nomaden vorbei, die in igluartigen Hütten aus Palmblättern lebten. Wir wanderten über eine Ebene, an deren Rand immer wieder schöne Felsformationen in die Höhe ragten. Zwei große Ziegenherden zogen über die Ebene, eine Kuhherde verbrachte die Mittagshitze in einem Kral und ihr Hirte kam auf uns zu und bot uns Milch in einer Kalebasse an. Unser Weg führte manchmal an Hirsefeldern vorbei, an Hibiskusanpflanzungen, an einem Erdnussfeld, sonst herrschte trockenes, steiniges, sandiges Grasland vor.

Gegen Mittag wurde es glühend heiß und wir waren froh, als Lepe unter einem großen schattenspendenden Baum wartete. Hier wollten wir Mittagrast halten und Lepe holte die in der Nähe wartenden Autos. Doch als er zurückkam sah er

drei Bienenstöcke im Baum hängen. Wegen der Gefahr gestochen zu werden, fuhren wir weiter und machten dann bei einem Verkaufsstand mit überdachtem Picknickplatz unsere Mittagsrast. Lepe hatte köstlichen Reissalat mit Tomaten und Paprika, von Sadio zubereitet, aufgetischt. Als Nachspeise gab es noch Bananen.

Wir schliefen ein wenig im Sitzen und danach klettern wir auf einen Felsen, auf dem ein äußerst malerisches, mittelalterliches Dorf stand. Die Häuser waren teils rund gebaut, unten Stein und oben Lehm, mit einem Eingang unten und einem Ausgang oben, der auf die Dachterrasse führt, auf der Hibiskus, Hirse und anderes getrocknet wurde.

Viele Menschen hier im Dorf Niongono waren krank. Ein Mädchen lag mit Malariafieber auf dem Weg neben einem Hirsefeld und als Lepe sie besser

lagern wollte, wankte sie weinend davon. Ein Mann bat um Medizin für seine Augen, eine alte Frau gegen ihre Müdigkeit. Es war für uns eine bedrückende Stimmung, obwohl das Dorf auch sehr viel Schönes zu bieten hatte. Zum Beispiel waren da

die besonders schönen Schlösser an den Holztüren der Häuser. Unter einem herausragenden Felsen arbeiteten Mädchen, sie schnitten Okra in kleine Stücke, die auch getrocknet werden, und zupften die roten Blätter der Hibiskuspflanzen ab.

Nachdem wir wieder von diesem Felsen über gelegte Steinplatten hinuntergestiegen waren, fuhren wir über die löchrige Piste weiter nach Songho, was „Felsen“ bedeutet. Alle drei Jahre findet hier das Beschneidungsritual der Buben statt. Auf einem engen Pfad gelangten wir auf eine Anhöhe, die von einem überhängenden Felsen überragt wurde. Auf einer ebenen Fläche waren viele Steine zum Sitzen. Die Wände des Felsen waren rot, schwarz und weiß mit verschiedenen Zeichen bemalt, z. B. Schlangen. Punkten usw.

Am Beschneidungstag wird die Boa von der Bergfläche gelockt, wo sie sonst lebt. Der Schmied, der die Beschneidung vornimmt, sitzt dem Bub auf einem Steinhocker gegenüber. Die Schlange liegt daneben, sie soll den Bub vom Weinen oder gar Schreien abhalten, sonst wird er von der Schlange gefressen, droht man ihm. Die Schlange wird vor der Zeremonie mit einem Huhn gefüttert. Nach der Beschneidung bleiben die Buben zwei Wochen noch an diesem Ort. Bis die Wunden geheilt sind, werden sie von Heilern mit Kräutern bestrichen. Für das Essen sorgen die Dorfbewohner. Den Abschluss des Initiationsritus bildet ein Dorffest mit einem Wettrennen der Buben. Die ersten drei Sieger bekommen Geschenke. Der Erste sein ganzes Leben lang, jedes Jahr zu dieser Zeit, Lebensmittel; dem Zweiten wird eine Frau versprochen, der Dritte bekommt eine Kuh. Nach diesem Besuch beim Ort der Beschneidung fahren wir nachdenklich zurück nach Bandiagara.

Wir verabschieden uns von Lepe, der uns viel erzählt und uns gut und sicher begleitet hat. Danke Lepe!

 

Donnerstag, 11.11.2010 - Martinstag – Faschingsbeginn

Wir fahren mit einem Kleinbus zurück nach Severe (wo das Schmuckgeschäft ist) über Son nach Segou. Die Fahrt dauerte von 9.00 Uhr früh bis 18.00 Uhr.

Auf der Fahrt sieht man immer wieder in der Ferne grünes, fruchtbares Land – das Nigertal. Wir fahren aber auch durch trockenes Land mit vielen Kuh- und Ziegenherden, durch fruchtbares Land mit Hirsefeldern, großen Mangobäumen, Staubwolken, die von Herden aufgewirbelt wurden. Teilweise war hier der Wind sehr stark und fegte den roten Sand über die Straße. Wir sahen Frauen, die Lasten auf dem Kopf trugen oder Wäsche in den Flüssen wuschen. Wir fuhren durch sumpfige, wasserreiche Gebiete. Neben der Straße lagen drei tote Ziegen. Nach der langen Fahrt kamen wir müde in einem sehr schönen Hotel, das von einem Deutschen geführt wird, an. Die deutsche Gründlichkeit merkte man gleich an den funktionierenden Wasserhähnen und Duschen. Ja, auch die Klimaanlage kühlte perfekt. Wir machten noch einen Spaziergang zum Niger und beobachteten die Frauen beim Wäschewaschen.

Der Sonnenuntergang bescherte uns eine traumhafte Stimmung.

Heute wurde wieder einmal Karten gespielt „Hosn awi“ mit neuen Regeln,

die Hans ziemlich verwirrten. Inge und Olga tanzten temperamentvoll

zur Musik einer Live-Band in einer nahegelegenen Bar.

 

Freitag, 12.11. 2010

Wir wanderten nach dem Frühstück zum nahen Niger und genossen die Stimmung an diesem breiten, langsam fließenden Strom.

Es war eine eigene „Männerwaschstelle“ zu sehen, unter den wäschewaschenden Frauen war sogar ein Mann.

Wir kamen zu einem schönen, gepflegten afrikanischen Bau, ein Zentrum für Bogolan-Schlamm-Malerei. Nachdem wir durch die verschiedenen Räume, in denen diese bemalten Tücher gewebt und bemalt werden, geführt wurden, durfte jede und jeder von uns selbst ein Tuch mit dieser Technik herstellen, mit Schablone oder freihändig. Nachher ging es noch durch die sehr geschmackvoll gestalteten Ausstellungs- und Verkaufsräume. Die Atmosphäre hier war besonders angenehm.

Am Rückweg kauften wir am Töpfermarkt ein, auch an den Ständen fanden wir noch hübsche Dinge, wie Lederarmreifen und Spiegel in Lederrahmen.

Den Nachmittag verbrachten wir im Kleinbus mit der Rückfahrt nach Bamako. Unser Chauffeur brachte uns sicher ins Hotel Tamana, wo wir auch die erste Nacht unserer Reise verbracht haben.

 

Samstag, 13.11.2010

Vormittag wanderten wir mit einem Blick auf die Präsidentenvilla, die hoch über der Stadt liegt, vorbei an Feldern und Gärten Richtung Altstadt. Von der Moschee sahen wir nur die Türme. Am Marktplatz herrschte buntes Treiben. Der Fetischmarkt, dem wir nichts abgewinnen konnten, der aber doch darauf hinweist, dass die Menschen in Mali Animisten geblieben sind, auch wenn sie nach außen der Islamischen Religion angehören. Hier gab es Affenschädel, Schlangen und andere Tierhäute, Stachelschweinstacheln, getrocknete Igel, Hyänenköpfe, Knochen, Federn und Flügel von Vögeln und vieles mehr. Nach diesem nicht gerade wohlriechenden Besuch fuhren wir mit Taxis ins Nationalmuseum, das sich im Nationalpark befindet.

Hier fühlten wir uns sehr wohl und genossen die Schönheit der Stoffe und Skulpturen. Das Essen mit anschließendem Cafe nahmen wir auch hier ein. Es war sehr gemütlich und erholsam. Nachher fuhren wir mit dem Taxi zum Niger.

Hier beobachteten wir Fischer, die ihre Netze auswarfen. Zum Abschluss gingen wir noch zu einem Markt, der ein großes Angebot an Ketten und Schnitzereien hatte. Heinz entdeckte hier ein Bambaraschloss (leider ohne Schlüssel), eine schöne Frauenfigur ...

Nach einem letzten Abendessen im Hotel mit vegetarischer Pizza und einer Dusche ging es zum Flughafen und in einem Nachtflug nach Paris.

 

Sonntag, 14.11.2010

Den langen Vormittag verbrachten wir auf dem Flughafen. Es regnete in Paris.

Wir spielten Karten, lasen Zeitungen und manchen von uns war es sehr kalt, wohl wegen des Schlafdefizits, aber auch wegen der Klimaanlage.

Inge und Gabi hatten sich schon gleich nach der Ankunft verabschiedet. Mit einer letzten, guten Umarmung und einem Lebewohl suchten wir unser Gate auf und dann ging es ab in die Heimat nach Zürich, München und Wien.

Bye, bye M a l i – es war wunderschön.

 

Danke Inge und uns allen, die viel dazu beigetragen zum Gelingen dieser Reise

und danke Gott, dass wir wieder gesund nach Hause gekommen sind.